Waikanae – 6.03: VOGL!

Ich war heute etwas später dran, da ich irgendwie gar nicht aufstehen wollte. Da aber Sylvia um Punkt 9 wieder an meine Tür klopfte, musste ich mich dann doch etwas schnell fertigmachen. Die wusch dann die ganzen weißen Vorhänge, die ich abnahm und ihr brachte. Die bereits gewaschenen hängte ich dann auch auf. Um ½ 11 fuhr sie mich dann zu einem Vogel-Reservoir, das hier sehr bekannt zu sein scheint. Dort hatte ich dann eine Führung alleine, da Sylvia diese bereits einmal gemacht hatte. Und sonst nahm auch niemand daran teil, so war ich nur mit der Frau, die die Führung leitete, alleine. Sie ging mit mir der Reihe nach zu den Gehegen mit den Vögeln, wo sie mir ein bisschen über die jeweiligen Tiere erzählte, während sie sie fütterte.
Sie gab mir auch ein wenig Käse, mit dem ich sie ebenfalls füttern konnte. Ein paar waren so absolut nicht menschenscheu, die waren so süß. Einer kam auf meine Schulter und von dort auf meinen Kopf, wo er es sich kurz gemütlich gemacht hatte, bevor er wieder wegflog.
Die nächsten Vögel waren ein paar Enten und ein Tui. Die Enten waren insofern interessant, dass sie ziemlich lang und gerne tauchen. Die Frau hat Futter in das Wasser geworfen, sodass ich sie beim Tauchen beobachten konnte.
Tuis sah ich auch schon einige in der Wildnis, aber der war besonders putzig. Die Besonderheit von ihnen ist, dass sie Geräusche nachahmen können, dadurch also theoretisch auch “sprechen” könnten. Hat dieser aber zu meinem Bedauern nicht gemacht.
Wir wurden übrigens kurz von einer ganzen Schar von normalen Enten verfolgt, die es anscheinend gewohnt sind, dass die Besucher ihnen Fressen geben.
Dann ging es weiter zu den Tuataras. Das waren keine Vögel, sondern Reptilien, die es schon Millionen von Jahren gibt. Kleine Dinosaurier. Sie waren so 30cm lang würde ich schätzen, und schauten so ähnlich wie Echsen aus.
Danach ging es in das Nachthaus, wo ich einen Kiwi sehen konnte, allerdings nur im Dunklen, da sie nachtaktive Tiere sind. Die gehen so lustig, sie tippen mit ihrem Schnabel immer wieder auf den Boden, um zu “fühlen”, da sie ziemlich schlecht sehen.
Fotos habe ich davon übrigens nur auf der Kamera, das ging teilweise so schnell, dass ich keine Chance hatte, Fotos mit Kamera UND Handy zu machen.
Das ” Gegenstück” dazu war eine kleine Eule, deren Name ich leider vergessen habe, die ihren Kopf anscheinend um 360° drehen kann und ziemlich große Augen hat, mit denen sie eine perfekte Sicht hat. Sie hat mich ein wenig an Pigwidgeon erinnert, so von der Größe her.
Das letzte Gehege hat mir auch sehr gefallen. Da waren drei, ca 30cm große, grüne Vögel, die ebenfalls nicht menschenscheu sind, drinnen. Ich bekam wieder Käse in die Hand gedrückt und durfte die füttern. So süß! Die Frau erzählte mir, dass dies eine der intelligentesten Vogelarten ist, die es gibt. Dass sie intelligent sind, müssen sie auch bei einer Futtervorrichtung beweisen. Die ist nämlich mit einem Klappmechanismus versehen, damit andere Vögel ihnen nicht das Fressen stehlen können. Aber einer dieser grünen Vögel (ich habe ihren Namen vergessen, aber auf der Kamera festgehalten) konnte die Klappe ganz leicht bedienen und so an sein Futter kommen.
Hier war die Fütterungstour auch schon zu Ende. Ich gab den Vögeln noch ein paar Käsestückchen, dann begab ich mich hinaus, um Sylvia zu suchen. Zusammen lunchten wir dann in dem Park dort, während wir von ziemlich aufdringlichen Enten belästigt wurden. Die kamen sogar auf den Tisch und versuchten, uns unser Brot aus den Händen wegzuschnappen! Die werden eindeutig zu sehr verwöhnt dort.
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Danach ging es wieder zurück zu ihrem Haus. Auf dem Weg machten sir einen kurzen Stopp am Strand, um den Hund etwas auszuführen.
Dann hängten wir die mittlerweile trockenen Vorhänge wieder dorthin, wo sie hingehörten.
Ich hatte Sylvia übrigens erzählt, dass ich mit der Idee spiele, Astronomie zu studieren, wenn ich wieder zurück in Wien bin. Sie war ganz begeistert von der Idee, da sie selber sehr interessiert darin ist; allerdings nicht so in Physik, Mathe und Chemie. Sie erzählte mit von einem neuseeländischen Astronomen, Frank Andrews, der anscheinend recht bekannt sein soll, und der auch, ich sag mal hobbiemäßig, unterrichtet. Sie kennt ihn persönlich und meinte, er freut sich immer, wenn er mit jungen, Astronomie-begeisterten Leuten reden kann. Sie schickte ihm auch eine E-Mail, ob ein Treffen möglich wäre. Mal schauen, was daraus wird.
Inzwischen war auch die Sonne wieder da, während es in der Früh ziemlich bewölkt war. Ich entschied mich dann, wieder zum Strand zu gehen, ich muss das ja schließlich ausnützen.
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Es war zwar ein wenig kälter als gestern, aber barfuß konnte ich immer noch gehen. Es war nur etwas seltsam, dabei Weihnachtslieder zu hören. Ich glaube nicht, dass ich mich an den Gedanken ‘Sommer & Weihnachten zusammen’ wirklich gewöhnen werde.
Übrigens, ich bekam heute frischen Tofu, deswegen war mein Essen einmal ein wenig ergiebiger. Naja, für meine Verhältnisse hier jedenfalls. Nudeln mit Tofu und ein paar Tomaten, ist doch schon mal etwas.
Den Rest des Abend verbrachte ich wieder mit lesen, ja sonst nichts besseres zu tun.
PS: Das Bild vom Satans-Schaf bei Waikanae – 6.00 ist jetzt endlich da.

3 thoughts on “Waikanae – 6.03: VOGL!

  1. Christine Decker says:

    Liebe Lisa, toller Tag den Du da hattest. Schreib mal was in den Sand und fotografiere dann. Kann auch ein Rentier sein

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  2. Nicole Decker says:

    Super schön!
    Muss mir die ganzen Vögel mal im Netz anschauen, scheinen ja wirklich total süß zu sein.
    So ein schöner Strand…jetzt sollten halt noch die Temperaturen passen…
    Ja, die Astronomie wäre schon toll, wenn da nicht soviel Physik und Mathematik wäre…aber da bin ich nicht die richtige Person dafür, als absolutes Antitalent in diesen Gegenständen..im Gegensatz zu dir 🙂

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  3. Sabine Decker says:

    also Astronomie finde ich toll! Aber damusst du immer wieder in Gegenden reisen, die weit von der Zivilisation entfernt sind, Chile, div. Wüsten ect. dort gibt es dann vielleicht keinen Tofu 😉
    Christines Idee gefällt mir! Auch ein Sandengelchen wäre schön! wenn du schon keinen Schnee hast!

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