Waikanae – 6.04: Innerer Schweinehund 0, Lisa 1

Wer sich über den Titel wundert, das kommt erst am Schluss.
Ich wurde heute um ca. ¾ 9 von Sylvia aus dem Bett geklopft (ich war schon wach, wollte mich aber eigentlich noch nicht daraus erheben), da sie mich fragte, ob ich sie und ihre Freundin zur Kirche begleiten möchte, ist ja Sonntag heute. Ich sagte zuerst ab, änderte aber dann einem spontanen Impuls folgend meine Meinung. Wobei, so spotan war das auch nicht. Die Alternative wäre Schafshinterlassenschaften von der Wiese auszusammeln gewesen, und da schau ich mir doch lieber eine neuseeländische Sonntagsmesse an. Gesagt, getan, aber so spannend war das nicht, außer dass es eine anglikanische Kirche war. Aber so groß ist der Unterschied zur katholischen nicht, zumindest von dem her, was ich mitgekriegt habe. Ich erkannte sogar einige Floskeln wieder.
Was mir auffiel war, dass ich duch mein Alter, deutlich herausstach, ebenso wie durch die Länge und Farbe meiner Haare. So gut wie alle dort waren bereits ältete Leute, mit grau-weißen, kurzen Haaren. Aber es waren alle recht freundlich.
Auf dem Weg zurück regnete es, sodass ich mich dann in mein Cottage zurückziehen konnte und keine weiteren Aufgaben hatte.
Ich vertrieb mir die Zeit hauptsächlich mit lesen. Übrigens nicht ein Buch, sondern eine FF, wobei ich mit der auch bald am Ende angelangt sein werde, weshalb ich bald wieder zu meinen Büchern greifen kann.
Am Nachmittag kam Sylvia dann zu mir mit der Frage, ob ich mit ihr und ihrer Freundin die Hunde spazieren führen möchte. Janine (ihre Freundin) hatte nämlich auch gleich zwei mit dabei. Da ich mir dachte, dass ich heute sonst eh keine Bewegung kriege, beschloss ich mitzugehen. Mittlerweile hatte es auch wieder zu regnen aufgehört. Ernsthaft, das Wetter hier wechselt wie im April, ein Tag Regen, nächster wunderschöner Sonnenschein, dann wieder Regen…
Nach dem Spaziergang kam ich gar nicht mehr in mein Cottage, da mir Sylvia gleich eine Aufgabe anvertraut hatte. Ich musste in ihrer Küche ein paar Flecken von der Decke wegputzen. In der Zwischenzeit bereitete sie und Janine (die auch hier ein paar Tage schlief/schläft) das Abendessen vor; um halb 6. Ich werde mich irgendwie nie wirklich an das frühe Abendessen hier gewöhnen können. Ich war jedenfalls ausnahmsweiße ebenfalls beim Essen dabei, und nicht alleine in meinem Cottage.
Ich bekam eine Art… kleinen Kuchen mit Spinat und Feta und dazu zwei Kartoffel…irgendwas. Keine Ahnung, wie ich das genau beschreiben soll. Vielleicht kann man sich unter Kartoffellaibchen etwas vorstellen?
Als Nachtisch gab es dann “Christmas Pudding”, der nicht, wie von mir erhofft, aus Schoko bestand, sondern aus irgendwas mit Rosinen. Ich aß aber trotzdem, höflich wie ich bin, ein Stück. War gar nicht mal so schlimm, aber nochmal würde ich ihn nicht essen. Schließlich zog ich mich wieder in mein Cottage zurück und landete wieder bei der FF. Diesmal aber nicht für den ganzen Abend.
Allen, die mich gut kennen, wird jetzt die Kinnlade runterfliegen, aber ich konnte mich dazu durchringen, laufen zu gehen, jawohl. Zuerst das Stück zum Strand und dort noch ein bisschen, bis ich nach 6 Minuten japsend stehengeblieben bin. Ich wusste, dass es schlecht um meine Kondition besteht, aber ich hatte mir doch besseres erhofft. So ging ich noch kurz ein wenig, bis ich wieder zu laufen begann, diesmal weniger euphorisch und nur minimal schneller als Schritttempo. Mit Musik quälte ich mich durch die ersten paar Minuten, bis es plötzlich leichter ging.
Dabei fand ich erstaunlich, was für einen Unterschied es doch macht, in der Schule im Turnsaal mit Durchschnitt  12 anderen im Kreis zu laufen, oder hier, am menschenleeren Strand in der Abendsonne mit leichter Brise immer gerade aus zu laufen. Ratet mal, welche Variante mir leichter gefallen ist.
Ich übertraf mich selbst, indem ich sage und schreibe fast eine halbe Stunde gelaufen bin, das ist ein neuer Rekord für mich. Zwar bin ich mir sicher, dass ich mich morgen dafür hassen werde, aber für heute hat es sich eindeutig gelohnt. Ich hoffe, ich schaffe es, da eine Regelmäßigkeit hineinzubringen. Wenn nicht, würde es wieder Unentschieden stehen…
PS: Ich möchte bitte keine Kommentare über meine heutige Abendbeschäftigung haben.

5 thoughts on “Waikanae – 6.04: Innerer Schweinehund 0, Lisa 1

  1. Sabine Decker says:

    Wieso willst du keine Kommentare? Am Strand laufen ist uranstrengend, im Turnsaal oder auf festem Boden viel leichter. Und wau! ein neues Essen! Spinat, Schafskäse, Kartoffeln!! Ich bin sprachlos! Scheint ein schöner Tag gewesen zu sein!
    Ich genieße es jedenfalls hier im grauen Wien deine Berichte zu lesen und dir Antworten auf die andere Seite der Welt zu schicken!

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    1. Lisa Decker says:

      Es war auch kein weicher Sand in dem Sinne, sondern einer, auf dem man schön angenehm gehen bzw. laufen kann… Fester Sand quasi, halt in der Nähe vom Wasser.
      Und das mit dem Essen ist nicht so leicht, da die Farmen meistens mitten im Nirgendwo liegen, und ich außerdem kein Gemüse esse 😉

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      1. Sabine Decker says:

        nun spiele deine Leistung nicht herunter, auch harter Sand ist Sand! Und eine halbe Stunde laufen ist schon ganz ordentlich! Ist eigentlich der Nikolo zu dir gekommen?

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  2. Nicole Decker says:

    Und hier ist mein nicht Kommentar 😉
    Super schön am Strand, egal wie du darauf herum gehst (läufst), oder 😉
    Also den Christmas pudding hätte ich auch nicht gebraucht…aber super, dass du alles probiert!
    Und der Spinat…bin stolz auf dich!!
    Einer von euch hat sich im Kindergarten immer auf Spinat voll angeko…..
    Warst das du oder der Lukas?

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    1. Lisa Decker says:

      Ne, ich hatte Probleme mit Karfiol, von Spinat wüsste ich nichts.

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