Hastings – 9.00: Odyssee

Ich stand heute wieder früher auf, da ich mit Pauline um halb 9 bereits wegfahren musste. Wir unterhielten uns auf der Fahrt noch etwas, und ich erfuhr, was die sogenannten “cat eyes” sind. Ich fragte sie nämlich, was diese kleinen Erhebungen sind, die regelmäßig auf der Straße auf der Mittellinie sind, und sie erklärte mir, dass diese in der Nacht das Scheinwerferlicht reflektieren, sodass man die Linie noch sehen kann.
Pauline setzte mich dann bei dem Bahnsteig für den Zug nach Wellington ab, da der InterCity – Bus nach Hastings von Wellington aus ging. 
In Wellington musste ich dann bis 2 Uhr warten. Der frühere Bus wäre um 9 losgegangen, doch das war viel zu früh. Ich vertrieb mir die Zeit mit lesen. Heute war auch ausnahmsweise wieder einmal die Sonne da, somit war es auch schön warm. 
Der Bus fuhr dann wieder vom Bahnhof weg. 
Wenn man mal davon absieht, dass ich es gern habe, so unterwegs zu sein, war die Fahrt selber ziemlich ereignislos. Ich las ein wenig, dann hörte ich Musik und sah mir die Landschaft an. Währenddessen versuchte ich mir keine Sorgen darüber zu machen, dass ich in Hastings erst am Abend ankommen werde, und immer noch kein Quartier hatte. 
Um halb 7 kamen wir schließlich nach ein paar Pausen und einer verzögerten Abreise von Wellington aus an. Ich dachte mir noch, was für ein Glück, dass der Bus gleich neben dem I-Site Tourist Centre hält, bis ich bemerkte, dass dieses schon geschlossen hatte.
Das erste Backpacker, das ich fand, war noch in meinem Lonely Planet verzeichnet. Nachdem ich geläutet hatte, kam ein Typ, der zwar freundlich war, mich aber leider abwies. Immerhin verwies er auf ein anderes, das gleich um die Ecke war. Ich ging dorthin, wie er gesagt hatte, fand es aber zuerst nicht. Erst wie ich wieder am Weg zurück daran vorbei ging, bemerkte ich es. Da war jedoch die Tür verschlossen, keine Klingel und an das Telefon ging auch niemand.
Gut, über das Internet fand ich noch ein anderes Backpacker, das ich dann auf Google Maps suchte und mich auf den Weg dorthin machte. Ich schaute mir die Karte nur kurz an und steckte das Handy dann weg, da ich dachte, mir ein richtiges Bild davon gemacht zu haben. Blöder Fehler, kam ich ein paar Straßen weiter drauf, dass   ich in die falsche Richtung gegangen war. 
Nach einige Zeit fand ich das Backpacker dann, wo mir die Frau, die es leitet, mit vielen “I’m so sorry” erklärte, dass sie keinen Platz mehr hatte. Das hörr man doch gern. Sie schickte mich ein wenig weiter, wo, laut ihr, es ebenfalls Unterkünfte geben sollte. Ich ging ein paar Minuten in diese Richtung, fand aber nichts. Wieder einmal fragte ich das Internet um Rat, bis ich ein halbwegs preiswertes Motel fand. Dort ging ich dann hin, wo ich schließlich um circa ¼ 9 ankam. Die ältere Dame, die das hier mit ihrem Mann leitet, war sehr nett. Sie ging sogar als Ausnahme für mich mit dem Preis von $90 auf $60 hinunter, allerdings vermutlich nur, weil ich eh nur eine Nacht bleibe. Begleitet von vielen “Thank you very much” meinerseits, brachte sie mich zu dem Zimmer.
Dort versuchte ich dann, der Reihe nach die Farmen rund um Hastings anzurufen. Das schien mir nun die effektivere Wahl als E-Mails zu schreiben.
Zwei Nicht-Melden und eine Absage später erreichte ich endlich eine Frau, die noch Platz hat. Vermutlich aber nur deswegen, weil sie eigentlich keine Leute mehr vor Christmas aufnehmen wollte. Und eigentlich meinte sie, sie nehme nur Leute über 20, aber bei mir macht sie eine Ausnahme, da ich eh nur ein paar Tage bleibe.
Nachdem das erledigt war, wollte ich mir noch etwas zu essen holen, da ich, angesichts der Tatsache, dass ich bis auf Frühstück und etwas Schoko heute nichts gegessen hatte, ziemlich Hunger hatte. Lirz vor 9 kam ich noch in einen Subway hinein, der um 9 zusperrte. Glück gehabt. 
Das ist übrigens das erste Mal, dass ich zu einer Fast Food Restaurant – Kette essen gehe, seit ich hier bin. Ich war also noch in keinem McDonald’s oder Burger King oder so.
Übrigens hörte ich heute auch wieder von dem einen deutschen Mädel, dass ebenfalls mit einer Freundin bei Sylvia war, und von der sie auch meine E-Mailadresse hatte. Die zwei feiern Weihnachten ebenfalls in Napier, womit ich also eine gute Nachtricht hatte, da wir uns dann vermutlich zusammen schließen.
Die Backpackers in Napier und Gisborne für Weihnachten und Silvester sind jetzt auch schon gebucht. Nicht, dass mir so etwas wie heute noch einmal passiert.

2 thoughts on “Hastings – 9.00: Odyssee

  1. Wolfgang says:

    Herbergssuche in Neuseeland. Mal was anderes zu Weihnachten ;-).
    Man findet immer irgendwas, zur Not auch ein Motel, das dann teurer ist.
    Passt schon, viel Spaß auf der nächsten Farm. Da kannst dich wieder ein wenig ausrasten…

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  2. Nicole Decker says:

    Also, als ich heute morgen um halb acht in der Früh ( bei dir am Abend) erfuhr, dass du noch immer keinen Schlafplatz gefunden hattest, hätte ich dir jedes Hotelzimmer bezahlt!!!! 😉
    Wirklich nett von dem Motel, mit dem Preis runter zu gehen und auch von der Farm, dich aufzunehmen…
    Bin froh, dass du mal bis Silvester versorgt bist 🙂

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