Napier – 11.07: Rafting

Ich überhörte meinen Wecker um 6 zum Glück nicht, kam aber dann dennoch ein wenig in Zeitdruck, da ich erst eine Stunde später aufstand. Und das alles nur, weil ihr Deckers so spät zum Essen geht :P. Aber dafür waren alle pünktlich da, sodass ich nicht später als nötig ins Bett kam.
Bevor ich mit meiner Familie skypte, schaute ich mir noch mit ein paar anderen einen Film an, dessen Name ich nicht weiß. Es war eine Art Thriller, der in Australien spielte.
Nachdem ich in der Früh also all meine Sachen zusammen gesammelt und schnell gefrühstückt hatte, machte ich mich auf den Weg zu der Bushaltestelle des InterCity-Bus, der mich nsch Te Pohue bringen sollte, wo das Rafting stattfand. Davor versuchte ich im Backpacker an der Rezeption noch jemanden zu erreichen, doch dort war niemand. Es war anscheinend einfach noch zu früh. Der Grund war, dass ich meine nächsten zwei Nächte nur gebucht, aber noch nicht gezahlt hatte, und mir die Frau am Anfang gesagt hatte, ich solle heute eben in der Früh zu ihr kommen und das nachholen. Naja, da niemand da war, hoffte ich, dass die Reservierung ausreichte, und ging dann zur Haltestelle. Ich ließ übrigens meine ganzen Armbänder und Ringe zurück. Die haben mir ziemlich gefehlt dann… Übrigens, so sah mein Arm ohne dem ganzen Schmuck aus:

image

Beim Bus lernte ich eine Frau kennen, die, wie kann es auch anders sein, aus Deutschland kam und ebenfalls zum Rafting unterwegs war. Im Bus konnten wir dann jedoch nicht zum Reden nebeneinander sitzen, da dieser ziemlich voll war. Die Fahrt war jedoch nur ca. 40 Minuten lang, und ich vertrieb mir die Zeit mit Musik hören.
In Te Pohue wurden wir von unserem Guide abgeholt und zu der Basis gebracht. Dort durften wir dann warten, bis alle anderen unserer Gruppe angekommen waren. Insgesamt waren wir dann 11 Leute. 
Die Frau, mit der ich mich bereits unterhalten hatte, hieß übrigens Ursula, und war ein Ingenieur für Diesel-Motoren für 50-100-Meter-Yachten. Mit ihr unterhielt ich mich noch weiter, während wir warteten. Wir sahen auch noch einer anderen Gruppe zu, wie die sich fertigmachten und wegfuhren, bis wir endlich an der Reihe waren. Wir bekamen eine kurze Einleitung über die Neoprenanzüge und so weiter, bis wir die dann bekamen und anziehen durften. Wir bekamen auch Fliespullis und “Spritzjacken”. Letztere waren vielleicht aus einem ähnlichen Material wie Regenjacken oder so. 
Wir kamen alle in einen kleinen Bus, mit unserem Fahrer, dessen Name ich nicht weiß, und einem unserer Guides, Quenn. Er hat diesen Namen ziemlich oft erwähnt, warum auch immer. 
Wir fuhren ca. eine halbe Stunde zu dem Mohaka River, bis wir an der Stelle waren, bei der wir in das Wasser konnten. 
Ich entschuldige mich bereits jetzt für nicht vorhandene Fotos. Dass ich mit dem Handy keine machen konnte, ist, denke ich, klar. Das blieb im Bus, da es Wasser ja nicht so gut verträgt. Meine Kamera ließ ich, zwar unwillig, aber auf öfteres Erwähnen der anderen auch zurück… Sie hatten schon Recht, ich hätte sie nirgendwo gescheit befestigen oder einstecken können, die Gefahr, sie zu verlieren, wäre zu groß gewesen. Aber unsere zwei Guides hatten irgendwo schön verpackt eine Kamera mit, deren Fotos jeder von uns auf einer CD bekommen hatte, also gibt es ein paar Bilder. Die seht ihr aber erst irgendwann, ich habe ja keinen Pc hier.
Unsere Guides teilten uns dann in zwei Gruppen auf die zwei Rafts (die Schlauboote) ein. Die anderen waren Team Ireland & Russia, wir waren Team Hong Kong & Austria & Germany. Man sieht, hier waren ausnahmsweise nicht nur Deutsche. 
Nach einer kurzen Einweisung an Land ging es dann auch schon los.
Am Anfang war der Fluss noch schön ruhig, was Quenn dazu genutzt hatte, uns noch ein paar Dinge zu erklären und uns die Kommandos beizubringen, wie Forward, Stop, Hold on, usw. War eh alles ganz leicht. Teilweise dachte ich zwar, dass wir in den nächsten Felsen krachen, was aber dann doch nicht der Fall war. Einmal ließ er uns absichtlich auf einem auflaufen, um uns zu zeigen, dass es nicht schlimm ist und dass das Raft einfach daran abprallt. 
Ich saß mit Ursula vorne, sie links, ich rechts. Das Rudern ging recht leicht und da wir auch nicht die ganze Zeit durchruderten, wurde es auch nicht zu anstrengend. 
Über den Fluss und die Landschaft kann ich nur sagen, WOW! Also, die war echt unglaubloch. Nirgendswo eine Spur von Zivilisation außer uns, einfach nur der Fluss, der sich durch, von Gras und Bäumen grüne Hügel und Klippenlandschaften schlängelte. Dazu war es noch etwas wolkig, sodass uns die Sonne nicht direkt draufgeknllt ist.
Aber alleine für diese Landschaft hat sich der Ausflug schon gelohnt, das Rafting war dann noch eine nette Draufgabe dazu. Ich fühlte mich teilweise wirklich wie in Mittelerde, besonders erinnerte ich mich an die Szene aus TFotR, bei der die Gefährten den Anduin entlang fahren, auch wenn das ganz wo anders gedreht wurde. Dennoch war es wunderschön. Ich könnte die ganze Zeit davon schwärmen. 
Das Rafting war auch sehr cool, wenn auch jetzt nicht soo aufregend wie erwartet.
Wir waren beibdem Fluss an einer Stelle, die dem Grad 3 entspricht. 6 gibt es insgesamt, wobei 1 die schwächsten, und 6 die stärksten Stromschellen hat. Wir lagen also schön in der Mitte.
Insgesamt fuhren wir um die 20km, wobei wir ca. 4½-5 Stunden am Wsser verbrachten. 

image

Von links unten nach rechts oben fuhren wir. Nicht den Strich entlang, sondern den Fluss.
Bei einer Stelle erklärte uns Quenn, dass man hier wunderbar surfen konnte. Wir verstandsn erst, was er meinte, als Greg mit seiner Crew (das andere Boot) es uns vorzeigte. Sie balancierten quasi auf einer Welle, wobei aber massenhaft Wasser in das Raft gekommen war. Aber es sah zimelich lustig aus, weshalb wir es ihnen dann nachgemacht hatten. Es war tatsächlich lustig, nur dachte ich die ganze Zeit, dass wir gleich umkippen würden. Wir taten es zum Glück nicht, aber nass wurden wir trotzdem ziemlich. 
Danach ging es weiter. Die Landschaft veränderte sich immer wieder, eben von Waldhügeln, zu Schafweidehügeln, zu Forstholzhügeln, zu Klippen.
Irgendwann um Halb Zwei machten wir Mittagspause. Unser Lunch, welches wir uns selbst besorgen mussten, war in wasserfesten Säcken mitgenommen worden. Ich setzte mich mit meinen Käsesandwiches auf einen Felsen in die Sonne. Die Pause nützte ich auch dazu, das Wasser aus den… Neoprenschuhen?… zu leeren. 
Nach einer Weile ging es ein Stück weiter, bis wir zu einer alten Goldmine kamen. Das war im Grunde nur ein Spalt im Felsen, der vielleicht gerade einmal einen Halben Meter breit, und ungefähr 1,60 Meter hoch. Die meisten von uns mussten also gebückt gehen. Noch dazu war es stockfinster, trotz der Stirnlampe, die Quenn mithatte. Allerdings gingen wir nur so an die 20 Meter hinein, bis wir ein Gruppenfoto machten und dann wieder umdrehen wollten. Quenn verwies jedoch noch auf die Wände und die Decke. Da saßen überall eine Unterart der Weta. Circa 3 oder 4 cm lange Insekten, die noch dazu Beine und Fühler haben, die genauso lang wie ihr Körper sind. Wah. Zum Glück gingen wir da schnell wieder hinaus. Am Ausgang kontrollierte Quenn uns noch auf Hitchhiker, von denen wir jedoch zum Glück keine auf uns sitzen hatten. Er erzählte noch, dass sich die Weta in dieser Höhle tagsüber vor den Vögeln verstecken und nachts hervorkommen, um Pflanzen zu fressen. 
Er brachte und auch eimen Zweig von einem Teebaum, die dort wachsen.
Danach ging es am Fluss weiter, weiter durch die unberührte Natur. Einmal sahen wir einen Erdrutsch, der vor zwei Jahren hinuntergekommen war. Quenn erklärte uns, dass der damals den ganzen Fluss verstopft und aufgestaut hatte, bid der Druck zu groß wurde. Selbst dann suchte sich der Fluss ein neues Flussbett. Man sah also immer noch die Überreste vom Erdrutsch. 
Ein wenig später sahen wir noch einen, der allerdings nicht so gravierend war. 
Bei etwas gröberen Stromschellen machte der jeweils andere Guide Fotos und stand auch bereit für den Fall, dass jemand aus dem Raft fliegt. Ist zum Glück auch nie passiert. 
Irgendwann kamen wir zum ersten Cliffjump.
Was ich vergessen hatte, zu erwähnen, nach der Mittagspause tauschten wir im Raft Plätze. Ich kam mit Ursula nach hinten, während zwei andere nach vorne kamen. 
Bei dem ersten Cliffjump war ich ziemlich froh darüber. Kurz davor war nämlich ein kleiner Wasserfall von einem kleinen, schmalen Bach. Quenn dirigierte uns so, dass wir “unabsichtlich” direkr reinfuhren und die zwei vorne eine schöne Dusche abbekamen.
Beim ersten Cliffjump machte ich noch nicht mit. Irgendwie reizte es mich nicht so. Demnach schaute ich lieber zu. Der Großteil der Truppe sprang aber, und nur eine kletterte mir hinauf, aber dann allerdings auch wieder hinunter. Es war ihr wohl doch zu hoch. Ich würde es auf 3-5 Meter schätzen, wenn ich grob sein darf. 
Danach ging es durch Schluchten weiter den Fluss entlang.
Davor, bei den Waldhügeln, sahen wir ab und zu Leute beim Fischen. Das Einzige, was ich mich dabei gefragt hatte, war, wie zum Teufel die da hingekommen waren. Ich konnte nie einen Pfad oder auch nur Trampelweg erkennen. 
Irgendwann später kamen wir zu einer Stelle, wo Quenn meinte, wir könnten jetzt aus dem Raft ins Wasser springen und uns gleiten lassen. Zuerst ungläubig, aber dann mit Begeisterung ließen wir uns ins Wasser. Es ist so bequem, mit Schwimmweste im Wasser zu sein, da muss man gar nichts machen, vor allem, da die Strömung uns weiterbewegt hatte. Das war jedenfalls sehr angenehm, auch wenn das Wasser ein wenig kalt war. Quenn sagte uns ab und zu, ob wir uns mehr links oder rechts halten sollten, dem wir dann so gut es ging nachgekommen sind. Nach einer Weile des Dahintreibens mussten wir wieder in unsere Rafts zurück, da bakd wieder eine Stromschelle kommen sollte. Dabei wurde uns auch beigebracht, wie man Leute am besten in das Boot zurückholt, nämlich an den Schulterriemen dee Schwimmweste halten und dann hochziehen. Ist zwar alles andere als elegant, aber man befindet sich danach immerhin wieder im Boot. 
Es ging also weiter durch diveese Stromschellen, bis wir zum 2. Cliffjump kamen. Das war praktischer als der andere, da hier der Felsen leicht schräg hinaufging und man sich dadurch die Höhe quasi selbst aussuchen konnte. Wir sagten uns, dass wir alle zusammen springen sollten, was wir auch getan hatten. Zuerst das eine Raft, dann wir. Quenn schätzte ungefähr die Höhe ein. Laut ihm sprangen ein anderer und ich von 4-5 Metern, die anderen aus unserem Raft von 2-3 Metern. Aber es sind alle gesprungen. Beim anderen Raft vor uns sprang einer nicht gleichzeitig mit den anderen, sondern erst verspätet, nachdem wir ihm alle zugerufen hatten, “Jump, jump!” Danach ließen wir uns wieder etwas treiben, kamen aber bakd wieder ins Boot zurück. 
Um 4 kamen wir schließlich am Ende unserer Fahrt an. Quenn hatte Funkkontakt mit dem Busfshrer, der sich bereits dort mit unseren trockenen Sachen befand. Wir bekamen auch Tee, Kaffee und Cookies. Sehr gut organisiert, das Ganze. 
Mit dem Bus kamen wir dann nach einer Stunde Fahrt wieder zurück zur Basis. Ich wäre auf der Fahrt fast eingeschlafen.
Der Busfahrer brachte nach kurzem Warten Ursula und mich nach Napier zurück. Die Fahrt dauerte auch wieder 40 Minuten, bis er zuerst mich, dann Ursula vor unseren jeweiligen Backpackern absetzte. Ich fragte sie übrigens, in ihrem sind auch fast nur Deutsche. 
Zurück, machte ich mir nach einer Dusche mein Abendessen, Reis mit Tofu. Das Laufen schenkte ich mir heute.
Beim Abendessen unterhielt ich mich mit einem neu angekommenen Deutschen. War ganz nett, mein Essen einmal nicht alleine einzunehmen.

PS: Ich bitte etwaige Tippfehler zu verzeihen, ich bin zu müde, un das alles nochmal Korrektur zu lesen.

4 thoughts on “Napier – 11.07: Rafting

  1. Brigitte Peinemann says:

    Na das war ja ein Erlebnis!!!Ich konnte mir dank deiner tollen Schilderung alles so gut vorstellen auch ohne Fotos.Dieses Erlebnis wird dir sicher ewig in Erinnerung bleiben!!Und mutig warst du ja auch schon immer,ich denke da an den Hochseilkletterpark in der Tscheppaschlucht,Bussi Oma

    Reply
  2. Sabine Decker says:

    das klingt ja unglaublich toll!
    Habe heute viel nachgelesen, weil ich den letzten Tagen vor lauter Feiern nicht dazu gekommen bin. Schön, was du so alles erlebst und schön, dass wir dich gesehen haben, auch wens ein bisschen chaotisch war! das Essen war dann urlecker: Rindsbraten!!! mhhhh und für dich hätte es einen Gemüse- Käseauflauf gegeben! bussi

    Reply
  3. Helena says:

    Klingt echt nach einem Erlebnis! Dein Arm schaut ganz schön arg aus ohne Armbänder 😉

    Reply
  4. Nicole Decker says:

    So ein cooler Tag!! War total spannend zu lesen, was du alles erlebt hast…..
    🙂
    Und dein Arm schaut wirklich nicht so aus, als ob er zu dir gehört 😉

    Reply

Leave a Reply to Helena Cancel reply

Your email address will not be published.