Da gibt es Tage, an denen passiert gar nichts, und dann gibt es Tage wie heute. Ich habe das Gefühl, es wär Ewigkeiten her, seit ich von der Farm weggefahren bin. Aber alles der Reihe nach.
Ich durfte diesmal um 6 Uhr in der Früh aufstehen, da der Bus der Linie NakedBus nur in der Früh gefahren ist. Die Station war allerdings in Kaiapoi, eine ebenso kleine Stadt wie Rangiora, nut etwas südlicher. Kurt war so nett und hat mich dorthin gefahren. Ich stand dann am richtigen Fleck, nur eine halbe Stunde zu früh. Daher habe ich mich hingesetzt und nichts gemacht. Ich bin nunmal kein Morgenmensch. Der Wind hat es wieder einmal ziemlich kalt gemacht. Die Bank, auf der ich gesessen bin, war allerdings auf der falschen Straßenseite, deswegen habe ich um ¼ 8 die Seiten gewechselt, wo ich dann ein wenig herumgegangen bin, so in einem Umkreis von 2 Metern. Es kam dann noch eine weitere Frau, die ebenfalls auf den NakedBus gewartet hat.
Pünktlich um ½ 8 kam er schließlich um die Ecke. Es war ein gemütlicher Reisebus, der schon Fahrgäste seit Christchurch drinnen hatte. Ich möchte nicht wissen, wann diese Leute aufstehen mussten, da Christchurch noch einmal eine Stunde entfernt liegt…
Während der Fahrt hat der Busfahrer ab und zu Sachen erklärt, über Neuseeland, die Landschaft, bekannte vergangene Personen usw. War im Prinzip ganz interessant, nur teilweise ein wenig nervig, weil… jaa, ich der Früh halt.
Man hat langsam gemerkt, wie sich die Landschaft verändert hat. Von eher flachen Farmland, zu Hügeln und in Ferne zu Bergen. Der Busfahrer meinte, die Bergkette ist an sich an der Westküste, nur in Kaikoura ist sie auch an der Ostküste. War jedenfalls eine sehr schöne Landschaft. Da der Bus nicht einmal halb voll war, saß so gut wie jeder am Fenster. Wir sind dann über Bergstraßen gefahren, wo daneben die ganzen Hügel gelb waren, wegen den Pflanzen, die dort wachsen. Der Busfahrer hat dazu erklärt, dass es ziemlich unmöglich ist, diese Pflanze auszurotten, aber dass sie die Oberhand über die einheimischen Pflanzen dort übernimmt. Deswegen ist sie ein Problem in dieser Gegend.
Schließlich kamen wir aus den Bergen hinaus auf die Küstenstraße. Ich saß zum Glück an einem, der Küste zugewandten Fenster. Es war so schön! Und auf den Felsen, die im Meer und am Strand waren, waren total viele Tiere; ziemlich viele Seemöwen, ein paar Robben und viele seltsame Vögel. Wir haben auch ein Boot für Dolphin watching gesehen, neben dem Delfine aus dem Wasser gesprungen sind. Wir sind dann durch zwei ganz kurze Tunnel gefahren. Wären die um 20cm kleiner gewesen, wären wir mit dem Bus steckengeblieben, so eng waren die.
Schließlich sind wir um ca. 10 vor 10 in Kaikoura angekommen. Das Praktische war, der Bus hat genau vor meinem Backpacker gehalten, obwohl ich das nicht deswegen gebucht habe.
Es trägt den netten Namen Fish Tank Lodge und ist ganz passabel. Ich kam in ein 6-Bett-Zimmer, wo anscheinend gerade erst 3 Mädchen ausgecheckt haben, denn es sah etwas unordentlich aus. Ich war wahrscheinlich etwas zu früh da, weil kurz darauf ist eh gleich eine Frau vom Personal gekommen und hat sauber gemacht. Ich stand dann vor 6 leeren Betten (3 Stockbetten) und hatte die Qual der Wahl. Naja, wobei, eigentlich nicht, denn die einzigen Steckdosen in diesem Zimmer sind neben jeweils 2 Betten. Das ist übrigens das erste Mal, dass ich freiwillig bei einem Stockbett eines der unteren Betten wähle.
Kurz nach mir kam noch eine Frau an. Jamie, eine sehr nette, 26 jährige Chinesin, die in Auckland studiert, und im Moment Urlaub macht. Eine sehr redselige Person, was aber sehr praktisch ist, da ich so auch was reden kann. Ein wenig später kam noch eine, eine Kanadierin, die Work&Travel macht und die tatsächlich auch 18 ist! Die erste Person, die ich hier getroffen hab, die so alt ist wie ich. Sie meinte, es ginge ihr genauso… Ich habe nur ihren Namen vergessen, fällt mir gerade auf.
Naja, ich bin dann wo frühstücken gegangen und habe bemerkt, dass ich dieses Städtchen sehr gern haben könnte. Das Hostel ist an der Hauptstaße, die parallel zur Küste verläuft und auf der der Reihe nach einfach alles ist. Cafes, Restaurants, ein Supermarkt, andere Geschäfte usw. Ich fand es ziemlich angenehm, nach den zwei Farmen, wo in der Nähe nichts war, nur rausgehen zu müssen und gleich daneben diese ganzen Sachen zu haben.
Nach einer Hot Chocolate und einem kleinen Frühstück bin ich wieder zurück in das Hostel gegangen. Während dem Frühstück saß eine kleine deutsche Familie neben mir. Die haben so richtiges deutsch Deutsch gesprochen. Das hört sich dann doch etwas seltsam an.
Es war dann schon Mittag, wie ich mich zu einem Spaziergang an der Küste entlang aufmachen wollte. Da Jamie dasselbe machen wollte, haben wir uns gleich zusammengetan.

Der Ausblick war einfach der Wahnsinn. Wir sind am Strand entlang gegangen, was wegen dem Boden zwar etwas anstrengend war, aber es war so schön.
Währenddessen haben wir uns, für meine Verhältnisse, sogar recht viel unterhalten.

Ich bin froh, dass ich hier noch ein paar Tage bleibe, ich mein, schaut euch mal diese Landschaft an! Noch dazu bei dem schönen Wetter.
Das einzige Problem, was ich hatte, war mein Muskelkater von meiner Wanderung gestern. Ich hatte heute eigentlich ja nicht vor, viel zu gehen, das hat allerdings nicht so gut geklappt. Es ging immer weiter entlang an der Küste.
Hier haben wir eine ganz freche Robbe. Jamie wollte zu ihr hingehen, aber sie hat sie ange…. -knurrt? -grunzt? Irgendso etwas. Aber sie hat sich nicht bewegt, das faule Ding.

Irgendwann habe ich Jamie dann gesagt, das sich umkehre, da mir die Beine schon ziemlich weh getan haben.
Sie ist dann, glaube ich, noch weiter zur Robbenkolonnie gegangen.
Ich habe jedoch am Rückweg einen kleinen netten Pfad gefunden und bin ihm promt gefolgt.

Von dort oben, der Ausblick, einfach unglaublich!

Hier bin ich dann eine zeitlang gesessen, habe mich ausgeruht und einfach den Ausbkick genossen.
Und obwohl dort oben der Wind wieder herumgepfiffen hat war es nicht wirklich kalt.
Irgendwann habe ich mich schließlich auf den Rückweg gemacht.

Ich habe nochmal kurz im Hostel vorbeigeschaut, wobei ich noch eine neue Zimmerkameradin kennengelernt habe. Deren Name ich allerdings auch wieder vergessen habe. Das macht aber nichts, denn sie ist morgen sowieso wieder weg. Sie hat erzählt, sie hätte heute den Bus nach Christchurch verpasst und fährt demnach morgen. Sie ist von UK, das weiß ich noch.
Da ich wieder Hunger hatte, habe ich mir in dem kleinen Supermarket etwas gekauft und habe mich mit meinem E-Reader an die Küste gesetzt. Irgendwann ging es mir dann auf die Nerven, dass es ab und zu ein paar Tropfen geregnet hat, die meinen Reader nassgemacht haben, weshalb ich ihn mit etwas bedecken musste, weshalb ich nicht in Ruhe lesen konnte. Deswegen bin ich zurück in das Hostel gegangen und habe dort in der Lounge weitergelesen. Achja, das Hostel. Es ist recht passabel, mit Duschen und WCs am Gang, einer Küche, einer Lounge (wo das Wlan besser ist), eine Terrasse (mit schönem Ausblick) und mit Fahrradverleih.
Um 7 circa bin ich dann mit Jamie zu dem größeren Supermarket gegangen, um gescheites Essen einzukaufen. Ich habe versucht, etwas Abwechslung hineinzubringen, was aber nicht besonders gut geklappt hat. Aber ich habe Tomaten gekauft, immerhin ein wenig gesundes.
Zurück im Hostel haben wir dann gekocht und uns noch weiter unterhalten. So komme ich also doch noch dazu, mein Englisch zu trainieren.


Wow, toller Tag!
Ich wünsch dir noch viele viele solcher Tage voller Erlebnisse und Eindrücke!
Toller Tag und toller Bericht!!!
Freue mich schon auf die Fotos!!
Man hat gemerkt, wann du munter geworden bist…als der Bus an die Küste kam und du das Meer und sogar Delphine gesehen hast 🙂 (der Neid könnt einen fressen..)
Und iss die Tomaten auch, kauf sie nicht nur 😉
Jetzt scheint es ja echt los zu gehen!
Echt toll, dass du losgefahren bist und total schöne Gegend! Ich lese deine Berichte sehr gerne! Bussi
Herrlich!! So schöne Fotos. Ist wirklich eine Traum-Gegend…könnte mir auch gefallen!