Rātapu (=Sonntag)
Ich lerne euch jetzt die Wochentage auf Maori.
Ich stand auf wie immer, habe gefrühstückt und meine Sachen zusammengepackt. Da ich den Bus bereits gebucht hatte, musste ich nichts mehr tun, außer auf ihn zu warten. Das Praktische dabei war, dass er direkt vor meinem Hostel gehalten, und wieder losgefahren ist.
Um 10:20 ging es dann schon los. Die Fahrt war weniger spannend, die Straße führte hauptsächlich sehr kurvenreich an der Küste entlang, später dann, noch kurvenreicher, durch eine sehr hügelige Landschaft.
Nach etwas über zwei Stunden kamen wir dann in Picton am Hafen an. Ich musste mich zunächst einmal orientieren, wo ich hinmusste, habe mir aber währenddessen ein wenig die Stadt angesehen. Es war eine kleine niedliche Hafenstadt, und ich glaube nicht, dass es hier viel zu sehen oder zu tun gab. Ich musste, laut meinem nächsten Host, zu den Cougar Lines, eine Wasser-Taxi-Linie. Einmal war ich falsch, da bin ich zu einer anderen Linie hinein zum Schalter gegangen, aber die Dame dort hat mir freundlich erklärt wo ich die Cougar Lines finde. Wie ich dort hineingekommen bin, hat mich die Frau dort gleich gefragt, ob ich die Lisa bin. Es ist im ersten Augenblick schon unheimlich, wenn eine wildfremde Person weiß, wer man ist. Sie hat allerdings dann erklärt, dass Colleen, mein nächster Host, sie angerufen hat und ihr wegen mir Bescheid gegeben hat.
Ich durfte, nachdem ich mir ein Ticket gekauft habe, meinen Rucksack dort lassen und hatte noch circa eine halbe Stunde Zeit, bis das Boot losgefahren ist. Die habe ich hauptsächlich damit verbracht, ein wenig durch die Gegend zu gehen und mir den Hafen anzuschauen.
Schließlich ging es dann los.
Es war wieder recht kühl, was durch den Fahrtwind natürlich noch verstärkt wurde. Nachdem wir aus dem Hafen draußen waren, fuhren wir mit einer anständigen Geschwindigkeit durch eine Landschaft, die einfach traumhaft war. Auf den Bildern kommt das vielleicht gerade einmal halb so beeindruckend hinüber, wie es in Wirklichkeit war.
Überall diese, von Wald bedeckten, hügelige Inseln, dazwischen dunkelblaues, bis turkises (türkises?) Wasser, und das alles in so intensiven Farben, dass es einfach nur wundervoll war.
Am Wasser sind auch recht viele kleiner Vögel (ich glaube nicht, dass es normale Enten waren) geschwommen, und ich habe ein paar andere herumfliegen sehen, die ich nicht ganz identifizieren konnte.
Es waren noch andere Leute an Bord, und das Boot hat dann immer wieder in kleinen Buchten gehalten, um ein, oder zwei Leute von Bord zu lassen, oder andere aufzunehmen. Das war so interessant, teilweise hat man gar keine Häuser zwischen den ganzen Wald gesehen, nur ein Steg im Wasser hat darauf hingewiesen, dass dort Leute wohnen.
Beim ersten Stopp war ich etwas verunsichert, da ich zuerst nicht wusste, dass es noch mehrere Stopps geben wird, und dann, wo ich überhaupt aussteigen musste. Beim zweiten Halt habe ich dann einen von der Crew gefragt, der gemeint hat, er sagt es mir, sobald ich aussteigen muss. Dementsprechend entspannt beobachtete ich weiter die Landschaft. Irgendwann, nach ein wenig unter 2 Stunden (ich hättr nicht gedacht, dass es so lange dauerb würde) kamen wir wieder in eine Bucht, wo ich schließlich von Bord ging. Colleen stand bereits dort und hat mich nett begrüßt, bevor wir auf einem Quad durch einen schmalen Weg inmitten vom Wald über Stock, Stein, Stufe und Wurzel bergauf gefahren sind. War etwas holprig, die Fahrt. Allerdings nicht sehr lange, als wir dann zu ihrem Haus kamen.
Es gibt hier keine gescheiten Straßen, nur diese 1-2 Meter breiten Wege. Auch die Häuser sind kaum zu erkennen durch die viele Natur hier.
Ich dachte mir bereits am Weg hierher, dass das wieder ein eher ruhiger Platz sein wird. Nun habe ich auch nicht das Problem, dass ich etwas besuchen könnte, es aber, egal aus welchen Grund, nicht tue. Deswegen werde ich hier vermutlich, neben dem Helfen, weshalb ich hier bin natürlich, eher das Nichtstun genießen, vielleicht ein wenig wandern gehen. Sonst gibt es hier nämlich nichts zu tun.
Falls es jemand wissen möchte, hier befinde ich mich im Moment:
Nun zu dem Haus. Als allererstes einmal, die Aussicht von der Terrasse:
Unter der Wohnung von Colleen sind zwei “Guest Houses”. Meine Aufgabe besteht darin, die zu säubern und die Betten zu machen, soweit ich das verstanden habe. Wenn es nötig ist, soll ich auch bei der Essens-Zubereitung für die Gäste helfen.
Heute musste ich jedoch einmal nichts machen. Colleen wirkt sehr nett, sie fragte auch ziemlich genau, was ich so esse und was nicht, und bevor sie mir etwas zu Abendessen gemacht hat, fragte sie, was sie so alles dazugeben soll. Das ist sehr praktisch, so schmeckt mir nämlich das, was sie macht, auch wirklich.
Da ich sowieso nichts zu tun hatte, ging ich ein wenig spazieren und schaute mir die Gegend an.
Es gab diesen ” Hauptweg”, ich glaube, das ist ein Wanderweg. Ich habe auch noch ein paar andere Häuser gesehen, die genauso versteckt in der Natur waren wie Colleens.
Auf diesem “Hauptweg” hab es immer wieder Abzweigungen, die jedoch entweder in einer Sackgasse, oder bei einem anderen Haus geendet haben, was auf das Gleiche hinausläuft; umdrehen und auf den Hauptweg zurück.
Eine sehr hübsche, und vor allem ruhige Gegend hier. Und vermutlich gescheit nur über das Wasser zu erreichen. Ich frage mich, wie viel eine Nacht in so einem Haus kostet… Ich frage Colleen einmal bei Gelegenheit. Wie praktisch, dass ich hier gratis wohnen darf, und noch dazu essen bekomme, nicht wahr?
(Nein, ich will keinen von euch neidisch machen. *husthust*)
Und wisst ihr, was dem ganzen hier noch die Krone aufsetzt?
Es gibt eine Katze! Eine flauschige Katze, die sich gerne streicheln lässt und nicht wegläuft, wenn man auf sie zugeht.
Nur ohne Sonne wird es etwas kühl hier. Ach, diese Probleme…
Fortsetzung folgt







Na ist das genial… 😉
Das iat Neuseeland pur, oder? Einsamkeit, Fyorde, Buchten, viel viel Natur und wenig Menschen…
Zum Baden wird’s ja noch zu kalt sein, oder?
Wunsch dir dort viel Spaß, bis jetzt hast es ja wirklich sehr abwechslungsreich…
Ich nehme an,dort wo du jetzt bist ist eine traumhafte Urlaubsgegend.Ob ich da noch einmal hinkomme?Seufz!!!Bin schon gespannt auf deine nächsten Kommentare!Wieviele Grade wird das Wasser wohl haben?
Lisas das schaut ja wirklich sehr romantisch aus.Maori ist ja eine Amtssprache neben Englisch nicht wahr? Heute war ein großes Bild von dir
auf meinem Bildschirm welcher immer wechselt. Schön,. Bussi Omi
Von einer Traumgegend zur nächsten….
Herrlich! Weißt die anderen Wochentage auch schon?
Ist aber sehr nett, dass du bei der Bootsfahrt schon angekündigt wurdest, kann mir aber vorstellen, dass es merkwürdig war, mit dem Namen angesprochen zu werden 🙂
Genieße die Zeit zwischen sauber und Betten machen! Hier gibt es auch zwei äußerst schmusebedürftige Katzen, die mich belagern 😉