Wellington – 5.00: Wieder ein langer Tag

Ich stand wieder einmal auf, packte die wenigen Sachen, die noch herumlagen, ein, frühstückte, und ging dann um 9 an Bord von einem der Boote der Cougar Lines. Davor habe ich Colleen noch gefragt, wie viel ein Gast für eine Nacht bei ihr zahlen muss.Soweit ich das verstanden habe, war das irgendetwas von $200, mit Frühstück… Na, da bin ich aber froh, dass ich nichts zahlen musste!
Mit dem Wasser-Taxi ging es dann wieder quer durch diese Insellandschaft, da es wieder mehrere Leute abholt bzw. abliefert. Dabei habe ich mich ein wenig mit einem Franzosen unterhalten. Ich finde das so lustig, dass man die Franzosen so leicht an ihrem Akzent erkennt. Ich kann mich grade nicht an besonders viel erinnern, was er so erzählt hat, aber er war ziemlich gesprächig. Er hat mir auch ein paar Sachen gesagt, die er mir für Wellington empfehlen würde.
Auf unserem Weg fuhren wir plötzlich durch eine Quallenkolonie. Ich habe noch nie so viele Quallen gesehen, das waren hunderte, ganze Flecken vom Wasser waren in einer milchig weißen Farbe von diesen Quallen. Aber nein, sie waren nicht gefährlich, ist ja schließlich Neuseeland, nicht Australien. Eine von den Passagieren hat dann eine Qualle rausgefischt. Die war ziemlich schleimig….
Wie wir schließlich in Picton angekommen sind, wurde ich beim Ferry Terminal abgesetzt, und ich suchte meinen Weg zum Schalter, wo ich ein Ticket für die Interislander-Fähre nach Wellington kaufen konnte. Ich bekam zuerst eine Reservierung, bis ich zum Automaten gegangen bin und wieder zurück, dann bekam ich das richtige Ticket. Zum Glück konnte ich meinen Rucksack schon vorher einchecken, so musste ich ihn nicht mitschleppen.
Die Fähre ging um Viertel nach 1, so hatte ich also noch ein wenig Zeit in Picton. Die vertrieb ich mir damit, dass ich zuerst ein wenig an der Promenade saß, dann durch  Straßen ging und ein wenig in die Geschäfte reinschaute.
Ich kam ein wenig früh zurück zum Terminal, damit ich nicht zu spät kommen konnte.

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Von der Fähre, die gerade angelegt hatte, kamen natürlich Passagiere. Ich habe nicht viele reden hören aber die, die ich gehört habe, waren Deutsche. Dafür, dass es hier am anderen Ende der Welt ist, sind hier unglaublich viele Deutsche unterwegs.
Schließlich konnten wir aber auf die Fähre, wo wir wieder gewartet haben, bis sie losfährt. Dann fuhr sie zuerst durch die Insellandschaft bis zum offenen Meer hinaus.

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Wisst ihr, wie sich Freiheit anfühlt? Genau so, man steht an Deck auf so einem riesigen Schiff, und überall sieht man diese Landschaft, und man kann einfach machen, was man will.

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Ach, ist das schön. Nur der Wind wurde etwas lästig. Besonders, wie wir dann zwischen der Nord- & Südinsel waren und Wellington immer näher gekommen sind. Da konnte man schon fast nicht mehr draußen stehen, weil der Wind einen umgeblasen hat. Ich bin auch drinnen ein wenig herumgegangen und habe mich ungesehen.
Die ganze Fahrt hat doch gut etwas über 3 Stunden gedauert, und bis wir vom Schiff konnten, war es schon ¾ 5. Nach dem Gepäck holen ging es mit einem Shuttle Bus in Richtung Innenstadt, da der Hafen etwas außerhalb liegt. Der Bus fuhr aber nicht so weit hinein, wie ich mir erhofft hatte. Bei dem Stopp war ein Bahnhof und ein Busbahnhof, aber ich hatte irgendwie keinen Plan, welchen Bus ich nehmen müsste, um weiter Richtung Innenstadt zu kommen, wo mein Backpacker war. Eine Frau hat mich dann angesprochen, wo ich denn hinmöchte. Ich muss doch hilfloser ausgeschaut haben, als mir lieb ist. Sie hat mir dann geholfen, musste eh auch mit in den gleichen Bus wie ich, und sagte mir auch, wann ich am besten aussteigen sollte. Schön, wenn man auf so nette Leute trifft.
Ich fand das Backpacker dann recht schnell, aber es war bereits wieder halb sechs. Ich hatte ziemlich Hunger, weshalb ich mir den nächsten Supermarkt gesucht habe.
Das Backpacker selber ist einmal viel größer als das in Kaikoura, welch Wunder. Demnach auch ein wenig, ja, unpersönlicher, weshalb es mir beim ersten Eindruck nicht so gefallen hat.
Die Stadt ist, ja, Stadt halt. Eine richtige Stadt, die auch so ausschaut. Christchurch hat füt mich nicht so richtig nach einer Großstadt ausgeschaut, Wellington aber schon.
Nachdem ich eine Kleinigkeit gegessen hatte, machte ich einen Spaziergang durch die Stadt. Das bin ich schon gar nicht mehr gewohnt, diese vielen Menschen. Machte aber einen recht netten Eindruck.
Und dieses nette Schiff habe ich am Hafen gefunden.
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Auf den Rückweg zu meinem Backpacker hätte ich mich vermutlich verlaufen, wenn es nicht praktische Gebäude gegeben hätte.
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Dieser markante Turm war achon von recht weit zu sehen und steht praktisch neben meinem Backpacker.
Als ich zurückkam, suchte ich mir ein paar Dinge raus, mit denen ich mich die nächsten Tage beschäftigen konnte.Dabei unterbrochen wurde ich von zwei Mädls, die die Tür nicht aufbekommen haben. Ist aber auch verständlich, man muss den Schlüssel im Uhrzeigersinn drehen um aufzuseprren, also “falsch” herum. Das war lustig, da zuzuhören, bis sie geklopft hatten. Wie ich aufgemacht habe, waren die ersten Worte, die sie gesagt haben, “Sprichst du Deutsch?”
So konnte ich mich wieder ein wenig auf Deutsch unterhalten. Es sind einfach zwei deutsche Mädels, die mit einem Work & Travel Visum, von denen es in Deutschland für NZ unlimitiert viele gibt, hier reisen und arbeiten.
Sie sind ziemlich nett und gesprächig. Sie haben auch erzählt, dass sie dann auf Mt. Victoria hinaugehen wollen, und dazu schon eine Gruppe von mehreren Leuten gefunden haben, ob ich nicht Lust hätte, mitzukommen? Da sag ich doch nicht nein, und so sind wir insgesamt zu siebt, 5 deutsche Mädels (2 2ergruppen und eine einzelne), die sich irgendwie zusammengefunden haben, ein Engländer, der auch ein wenig Deutsch kann, und ich.
Wir haben uns ziemlich viel unterhalten, alle miteinander.
Der Aufstieg auf den Berg war dann recht anstrengend, aber es hat sich gelohnt.
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Ich weiß, das sieht man hier nicht so gut, aber der Ausblick war einfach genial. So ein richtiger Rundumblick über die ganze Stadt, und Sterne hat man auch schön viele gesehen. Nur es war, wie konnte es anders sein, wieder windig.
Dorr habe ich mich dann recht viel mit Will, dem Engländer, unterhalten. Er erzählte, dass er ein Jahr in Australien war, und dort Deutsch gelernt hat. Hauptsächlich von den ganzen deutschen Backpackern, die er dort getroffen hat. Ich habe mich trotzdem hauptsächlich auf Englisch mit ihm unterhalten.
Dort oben waren wir dann ziemlich lang, bis halb 12 oder so. Am Rückweg haben wir noch wo anders Halt gemacht.
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Das erkennt man vermutlich nicht gescheit, aber dort unten waren Weihnachtsbäume, mit Lichtern geschmückt. Ich weiß nicht, ich kann mich irgendwie noch nicht so ganz daran gewöhnen, dass hier Sommer während Weihnachten ist. Das passt, finde ich, nicht so ganz zusammen.
Am Rückweg zum Backpacker, es war schon nach halb Eins, habe ich mehr Leute gesehen, als ich bei meinem Spaziergang am Tag gesehen habe. Ernsthaft, da war so viel los, und überall aus den Pubs hörte ich laute Musik.
Bei den meisten Frauen, die da herumgegangen sind, fragte ich mich, ob die nicht erfrieren, so knappe Sachen hatten die an. Und fast alle trugen High Heels, die mir nur vom Zuschauen schon wehtun…
Naja, zurück im Backpacker saßen wir noch ein wenig in der Küche und unterhielten uns, aber jetzt gehe ich schlafen.
War alles in allem ein sehr schöner Abend.

3 thoughts on “Wellington – 5.00: Wieder ein langer Tag

  1. Wolfgang says:

    That’s life!
    Sehr spannend und aufregend. So soll es sein 😉

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  2. Brigitte Peinemann says:

    Das nennt man Abwechslung!!Einmal einsam und dann wieder Party,genieße das alles!!Bussi

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  3. Nicole Decker says:

    Das ist wirklich wieder ein ganz toller Bericht! Danke!!
    Hab das Gefühl, ein bisschen dabei zu sein 🙂
    Viel Spaß noch in der “Großstadt”! Schön, dass du gleich ein bisschen Anschluss gefunden hast…
    Bin neugierig, ob was von der Hobbit Premiere was zu merken ist….
    Klingt alles sehr schön und aufregend!
    Bei uns ist morgen erster Advent und überall erscheinen die Lichter..bei uns natürlich auch 😉
    Ja, bei uns passt das Wetter besser dazu…Nieselregen und 4 Grad…sei froh, auch wenn es dir komisch vorkommt…:)

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