Whakatane – 13.05: Vulkan

Anmerkung: Sry, auf Silvester müsst ihr doch noch warten.

Diesmal musste ich ziemlich früh aufstehen, da meine Tour zur White Island ziemlich früh losging.
Brigitte meinte noch am Vortag, dass ich sie aufwecken sollte, wenn sie nicht von selbst wach werde. Ich dachte kurz, dass das wirklich von Nöten wäre, aber im Endeffekt stellte sich heraus, dass sie sich einfach schneller fertig machen konnte, als ich. Sie brachte mich dann um Halb Acht hinunter zu dem Center, von wo aus die Touren losgingen. Dort kam ich auf das Boot, und ein wenig später ging es dann auch schon los.
Die Fahrt zur Island dauerte ca. 1½ Stunden für 49km. Es war also recht schnell, würde ich sagen. Der Wind, und dass es dadurch recht kalt wurde, war der einzige negative Punkt auf der Fahrt. Sonst fühlte ich mich, als ob ich mitten in ein “Universum” gefallen wäre.
Die Vögel flogen neben dem Boot her und fischten sich Fische aus dem Meer. Ich habe leider den Namen von diesen Vögeln nicht ganz verstanden, aber sie sind ungefähr so groß wie Möwen, weiss, und haben einen gelben Kopf. Wenn einem von euch langweilig ist, vielleicht kann ja einer herausfinden, was das für Vögel sind.
Ich konnte einen ziemlich genau dabei beobachten, wie er über dem Wasser flog, plötzlich abtauchte und dann mit einem Fisch im Schnabel wieder hochkam. Wie gesagt, die Fahrt war ziemlich faszinierend. Auch die Landschaft war total schön. Wir fuhren an der Whale Island vorbei, es war etwas bewölkt, sodass die Sonne, wenn sie durchkam, meistens einen Strahl auf das Meer warf. Wunderschön. Whakatane verschwand dann langdam im Dunst, während vor uns White Island auftauchte.
Irgendwann begegneten wir auch noch Delphine. Die schwammen dann ein wenig mit dem Boot mit, da wir etwas langsamer gefahren sind, als wir sie gesehen hatten.
Irgendwann später kamen wir dann bei der Insel an.
image

Hier sieht man bereits die Gase, die da austraten. White Island ist, soweit ich das richtig verstanden hatte, der einzig aktive Vulkan in Neuseeland. Bei den Stufen von 0-6 wird er, glaube ich, auf 1 eingestuft, es gibt also keine Lava dort.
Mit einem Beiboot wurden wir an Land gebracht, wo dann die Führung begann. Wir bekamen auch alle Helme und sogar kleine Gasmasken, die wir aufsetzen konnten, sobald es uns zu viel wurde. Auch wurde uns erklärt, was wir machen sollen, wenn bestimmte Gefahrensituationen eintreffeb sollten. Im Endeffekt ist eh nichts davon passiert, aber sicher ist sicher.
Ich kann mich leider nicht mehr so genau an Einzelheiten erinnern (hätte ich gestern am Abend auch nicht mehr gekonnt), ich weiß nur, dass es recht interessant war, was wir da alles gehört hatten.
Je näher wir dem Hauptkrater kamen, desto mehr Gase waren in der Luft, sprich, desto weniger gut konnte man atmen. Das stank teilweise schon so dermaßen, irgendwann hatten wir alle dauerhaft unsere Masken auf. Trotzdem mussten die meisten ziemlich husten. Die Kinder, die mitwaren, taten mir da dann etwas leid.
Überall sahen wir am Boden Sulfid und Sulfur, ersteres eher weiss, zweiteres eher gelb. Hier kamen wir dann zu einem recht großen Sulfurfeld.
image

Am Boden waren teilweise immer wieder Löcher, von denen Rauch aufgestiegen war. Auch gab es immer wieder Gruben mit Wasser, das so ausschaute, als würde es kochen. Später erfuhren wir dann, dass es zwar heiß war, so um die 70-80°C, aber dass es nur wegen den Gasen, die daraus aufsteigen, so blubbert.
Bei dem Hauptkrater war es mit dem Atmen am unbequemsten. Teilweise sah man auch überhaupt nichts wegen dem ganzen weißen Rauch, der aus der Grube aufstieg. Ein bisschen etwas konnte man aber sehen. Dabei war das, was man gesehen hatte, weniger spannend, als der Gedanke, dass man sich hier nun wirklich auf einem aktiven Vulkan befindet.
Inzwischen kamen Hubschrauber an, die ebenfalls eine Führung machten. Das hatte ich mir auch überlegt, aber das wäre wieder um einiges teurer gewesen.
Wir machten weiter mit unserem Rundgang. Ich überlegte mir währenddessen schon, wie ich unbemerkt einen Stein mitgehen lassen konnte. Denn eigentlich hatten unsere Guides am Anfang gesagt, man solle nichts mitnehmen. Aber komm, einen klrinen Stein als Erinnerung konnte ich mir nicht verwehren. Das Blöde war, dass ein Guide vorne ging, und der zweite ganz hinten. So war ich meistens nie unbeobachtet. Aber ich schaffte es trotzdem, sogar zwei Steinchen einzustecken.
Am Rückweg zum Boot kamen wir wieder an Wassergruben vorbei. Das war so eine Art Schlammwasser. Auch kamen wir an zwei Rinnsalen vorbei, bei denen unser Guide meinte, dass wir das ruhig probieren konnten. Ich ließ es zwar, fühlte aber dennoch nach, wie warm das Wasser war. Es hatte angenehme Badewannentemperatur. Auch scheint es für Kupfer als Putzmittel gut zu sein, denn sie hielt eine Münze halb hinein, die daraufhin wieder ziemlich strahlend aussah. Nur bei Silber, meinte sie, erziehle es die entgegengesetzte Wirkung.
Wir ging es dann zu den Ruinen der Sulfur-Abbau-Werkstatt. Früher wurde auf dem Vulkan nämlich das ganze Sulfur abgebaut. Zuerst wohnten die Männer innerhalb des Vulkans, wo wir eben herumgegangen waren, später aber bauten sie ihre Häuser außerhalb. Zwar mussten sie so jeden Tag entweder hineinklettern, oder mit den Booten runterumfahren, aber es war weit aus weniger gefährlich.
Die Ruinen waren auch interessant zum Anschauen. Der Boden der Gebäude war ursprünglich ein paar Meter tiefer als er heute war, und das sah man auch bei den Türen.
Übrigens, Fotos sind wieder die meisten auf der Kamera, und ja, es gibt auch ein Foto von mir mit Helm und Gasmaske… Mal schauen, ob das irgendwer zu sehen kriegt oder nicht, das muss ich mir noch überlegen.
Schließlich ging es dann wieder zurück zum Boot. Dort musste ich dann feststellen, dass der Vulkan meine zwei Edelstahlringe, ebenso wie die Kette, an der mein Ring hängt, ziemlich mattiert wurden. Wir wurden zwar gewarnt, dass die Umgebung Silber beeinflussen kann, aber da dachte ich doch nicht an meinen Edelstahlschmuck. Da war ich dann etwas traurig. Mittlerweile schauen sie eh nicht mehr so schlimm aus, oder ich habe mich schneller daran gewöhnt, als ich dachte.
Die Fahrt zurück war dann etwas wärmer, da es früher Nachmittag war und die Sonne schön geschienen hatte. Wir bekamen auch ein Mittagessen, dass mir sogr mehr oder weniger geschmeckt hatte.
Die Rückfahrt war dann nicht so spannend, wie die Hinfahrt. Sie erschien mir auch ein wenig kürzer zu sein. Ich schaute mir immer wieder meine zwei Ringe an, bis es einem Crewmitglied aufgefallen war und mich dann fragte, ob der Vulkan meinen Schmuck zerstört hätte. Aber wie gesagt, so schlimm war es dann doch nicht.
Zurück in der Stadt ging ich noch ein wenig spazieren und legte mich mit meiner Musik ein wenig ins Gras. Schließlich war es aber dann zu heiß, und ich ging zurück zum Haus, was auch anstrengend war, da ich den ganzen Hügel hinaufgehen musste. Dort war ich dann alleine, da Brigitte bei ihrem anderen Haus war, wo sie ja ausgezogen war, und ihre, noch dort gebliebenen Sachen zu ordnen versuchte.
Ich bin mir gerade nicht sicher, wie ich mir da die Zeit vertrieben hatte. Wahrscheinlich mit YouTube-Videos. Währenddessen schrieb ich ein wenig mit einen Typen, den ich in Napier kennengelernt hatte. Der fragte dann, ob ich meinen Host fragen kann, ob in der Nähe irgendwo ein Zeltplatz wäre, da er und sein Freund einen bräuchten. Sie waren mit einem Mietauto unterwegs uns mussten kurzfristig ihre Pläne ändern, da es dort, wo sie eigentlich hinwollten, keinen Platz mehr gab. Und da sie in der Nähe von Whakatane waren, fragte er mich halt.
Brigitte meinte, sie wüsste keinen Zeltplatz, aber wenn das nette Leute wären, könnten sie in Garten ihres alten Hauses zelten. Das Angebot gab ich dann weiter, was sie gerne angenommen hatten.
Während sie am Weg hierher waren, fuhr ich mit Brigitte zu einer Freundin von ihr, um dorr Blueberries zu pflücken. 4 20x20cm – Schachteln konnten wir voll machen. Ich erfuhr dabei, dass es verschiedene Arten von Blaubeeren gibt, die aber irgendwie alle gleich ausschauen; aber sie schmecken ganz leicht unterschiedlich.
Es wurde bereits langsam dunkel, als wir wieder beim Haus ankamen. Nach einem Essen, Kartoffeln & Eier & Halloumi, fuhr ich mit Brigitte zum McDonald’s, den wir als Treffpunkt mit den Jungs ausgemacht hatten. Die warteten dort bereits, und fuhren uns dann zu Brigittes altem Haus nach.
Das war dann lustig, da sie beim Haus kurz blinkte, aber dann weiterfuhr, da sie ihnen noch schnell den Strand zeigen wollte. Ich fragte die zwei dann später, sie meinten, sie wären da anfangs ziemlich verwirrt gewesen.
Zurück bei dem Haus führte Beigitte uns kurz herum und zeigte uns das Bad und das WC, das sie benutzen durften. Allerdings muste sie uns alles im Dunkeln zeigen, da in einem großen Teil der ganzen Straße der Strom ausgefallen war.
Am Ende der Führung fragte Brigitte mich, ob ich denn auch über die Nacht hierbleiben möchte. Da die Jungs nicht dagegen hatten, sagte ich spontan zu. Ich glaube, mich stört es mehr, als mir selber bewusst ist, dass ich in der letzten Zeit keinen in meinem Alter zum Reden hatte. Brigitte gab mir noch einen Schlafsack, bevor sie dann wieder wegfuhr.
Nachdem das Zelt aufgebaut war, saßen wir auf der Wiese und quatschten noch sehr nett. Ich weiß jetzt übrigens, dass “Gelse” anscheinend ein österreichischer Begriff ist, da die zwei ihn nicht kannten. Gut, von “leiwand” hätte ich auch nicht erwartet, dass sie das kennen.
Im Zelt war es dann nur blöd, dass ich keine Matte hatte, sondern nur den Schlafsack.
Falls sich irgendwer Sorgen machen sollte, das waren beides nette Jungs, andererseits hätte ich nicht zugestimmt, dort zu übernachten.
PS: Das war auch der Grund, warum dieser Blog erst ein Tag später kommt; Ich hatte kein Wlan dort zum Hochladen, und keine Zeit zum schreiben.

4 thoughts on “Whakatane – 13.05: Vulkan

  1. Wolfgang says:

    Ich glaub’ die Faulheit des Kätzchens ist ansteckend ;-)))

    Reply
  2. Nicole Decker says:

    War wohl ein anstrengender Tag am Vulkan 😉
    Freu mich auf den Bericht..

    Reply
  3. Nicole Decker says:

    Wirklich toller Ausflug!!! Total interessant!
    Soweit ich herausfinden konnte, könnte der Vogel ein Takapu (Neuseeland-Tölpel) gewesen sein. Der scheint für seine Sturzflüge ins Wasser berühmt zu sein…
    Das mit deinem Schmuck tut mir leid…gibt es da gar keine Möglichkeit? Mit einem Silber Putzmittel auch nicht?
    Das Foto mit Helm und Gasmaske muss ich unbedingt sehen!!! 🙂

    Reply
  4. Lukas Decker says:

    Ohaaaaa, BADASS HIPSTER Lisa, steckt einfach verbotenerweise 2 Steinchen ein 😀

    Reply

Leave a Reply to Lukas Decker Cancel reply

Your email address will not be published.