Whakatane – 13.07: Ein wenig Bewegung

Ich musste heute wieder etwas früher aus dem Bett. Der Grund dafür war, dass das Bett, auf dem ich schlief, der Frau gehörte, die vorher in dem Haus wohnte. Und diese wollte ihr Bett gerne wiederhaben. Das traf sich gut mit den Plänen von Brigitte, da diese in ihrem alten Haus noch ein Bett stehen hatte, das dort nicht mehr gebraucht wurde, und sie deshalb irgendwo hier Platz dafür brauchte. Die Frau, die hier früher wohnte, holte sich also eben dieses Bett heute ab, weswegen ich es natürlich räumen musste. Brigitte meinte, ihr Neffe helfe ihr heute, das andere Bett herzubringen.
Das Zimmer sah ohne Bett ziemlich leer aus. Ich musste meinen Rucksack einmal auf die Terasse vom Zimmer stellen, damit er beim Hinaustragen nicht im Weg stand.
Das Bett selber war irgendwie ziemlich seltsam. Es hatte keinen Lattenrost, sondern zwei Matratzen und noch ein paar Decken darauf liegen. Diese Art von Bett scheint hier üblich zu sein. War jedenfalls sehr bequem.
Sonst passierte am Vormittag nicht mehr besonders viel, außer dass ich etwas mit Brigitte quatschte. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass sie ziemlich gern redet? Sie erzählt gerne von den Dingen, die sie noch machen muss, und dazu alle möglichen Geschichten dazu.
Zu Mittag brachte mich Brigitte mit dem Auto dann zu dem Anfangspunkt eines Bush Walks. Der Anfang war bereits wunderschön mit seiner Aussicht.

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Und immer konnte ich die Whale Island sehen. Auch die White Island mit dem Vulkan konnte man heute ziemlich deutlich sehen, auch wenn man ihn auf den Fotos kaum erkennen kann.
Jedenfalls ging ich dann diesen Wanderpfad im Wald entlang. In der Nacht laufen dort anscheinend auch Kiwis herum, weswegen am ganzen Weg ein striktes Hundeverbot herrschte. Anscheinend gibt es auch Hunde, die ein “Kiwitraining” haben, das las ich auf einem Schild, das dort stand. Wahrscheinlich wurden die Hunde dann darauf trainiert, den Kiwis nichts zu tun.
Der Weg war auch sehr schönm Die meisten Zeit im Schatten, da überall Wald war, und wunderbar still, wenn man mal von dem Meerrauschen absieht, dass beständig links von mir war. Der Pfad verlief ziemlich an der Küste entlang.

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Ab und an… sry, ab und zu gab es dann solche Ausblicke zwischen den Bäumen und Büschen.
Traumhaft, sage ich da nur, traumhaft. Am liebsten wäre ich dort einfach den ganzen Tag gestanden und hätte den Ausblick genossen.
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Noch dazu waren auf dem Weg kaum Leute unterwegs, nur ein paar.
Ich saß auf ein paar Stufen, als mir zwei entgegen gekommen waren. Die Frau klang etwas entsetzt, als sie bemerkte dass die Treppe, die sie hinaufgingen, immer noch nicht zu Ende war.
Ich plauderte kurz mit denen, bevor sie wieder weitergingen. Dabei hatte ich mir vorgenommen, Brigitte zu fragen, wie sehr man meinen Akzent hinaushört wenn ich Englisch rede. Ich wunderte mich nämlich, ob die zwei bemerkten, dass ich von wo anders komme. Naja, ich ging dann auch weiter den Pfad entlang. Auch Vögel hörte ich immer wieder, neben der Stille und dem Meerrauschen. Verzeihung, nein, ich möchte niemanden neidisch machen.
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Hier sieht man im rechten Drittel am Horizont White Island. Weiß nicht, wie gut man es erkennen kann, aber sie ist jedenfalls da.
Der Pfad ging teilweise bergab, auch mithilfe von Stufen, teilweise auch wieder bergauf, ebenfalls mit Stufen. War auch recht anstrengend, aber nicht allzu scbergab
Es wurde in der Sonne nur manchmal ziemlich heiß. Ich hoffte, dass ich keinen allzu schlimmen Sonnenbrand bekäme. In der Früh war es nämlich ziemlich bewölkt, weswegen ich die Sonnencreme im Haus gelassen hatte.
Irgendwann ging es dann konstant bergab, bis ich auf einen Strand traf.
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Von dem hörte ich bereits ein wenig von Brigitte und einer anderen, mit der ich mich gestern unterhalten hatte. Dort setzte ich mich erstmal in den Schatten und machte eine Mittagspause. Zum Glück dachte Brigitte daran, dass ich mir ein Lunch einpacken sollte, ich alleine hätte das vermutlich vergessen. So aß ich dort mein Käsebrot und Blaubeeren.
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Ist bei diesem Ausblick ja gar nicht mal so schlecht.
Irgendwann später ging ich dann weiter den Strand entlang. Dabei bemerkte ich, was Brigitte mit bereits erzählt hatte. Teilweise lagen dort haufenweise kaputte Muschelschalen herum, deren Kanten rund abgeschleift wurden.
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Zwei hübsche nahm ich mit, aber am liebsten hätte ich ein kleines Glas oder so gehabt, in dem ich so eine Handvoll mitnehmen hätte können.
Auch lagen dort ziemlich viele, noch ganze Muscheln herum, die total schön waren, aber teilweise einfach zu groß dafür, dass ich sie ebenfalls mitnehmen hätte können. Fand ich ein wenig schade.
Zwischenzeitlich konnte ich ein wenig auf Felsen herumklettern, die am Strand verteilt waren. Da konnte ich auch ein wenig herumhüpfen über Spalten, wo unten das Wasser durch Wellen durchgespült wurde.
Am Ende des Strands hatte ich dann zwei Möglichkeiten zum Weitergehen; Entweder die Stufen links hinauf, oder auf Felsen rechts am Meer entlang. Ich entschied mich kurzerhand für die Felsen.
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Später stellte ich fest, dass das keine so gute Idee war, da ich auf eine Spalte gestoßen war, die überall zu breit zum drüberspringen war, weswegen ich wieder umdrehen musste. Den Rückweg kürzte ich etwas ab, da ich über einen Felsen drüberkletterte, um den ich vorhin runterumgegangen war.
Also ging ich dann doch die Stufen hinauf. Mittlerweile hatte ich auch wieder meine Musik an, die zu Anfangs nicht hatte. Der weitere Weg war nicht so lang, nur wieder zuerst bergauf, dann bergab zu dem Ohope Beach.
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Angeblich der schönste Strand in Neuseeland. Ich denke, das kommt darauf an, was für Strände man schön findet.
Erzählte ich übrigens bereits, dass Whakatane the Sunshine Capital von Neuseeland ist? Hier gibt es anscheinend die meisten Sonnenstunden im Jahr.
Den Strand musste ich dann entlang gehen, bis ich zu dem Beach House von den Eltern von Brigitte kam, wo ich gestern ja auch schon war.
Als ich die Stufen unten bei dem Strand ankam, fragte mich eine Frau über den Weg aus, den ich gekommen war, so, wie lang oder wie schwer er wäre. Anscheinend hatte sie überlegt, den auch zu machen.
Am, ich nenne ihn mal versteckten Strand, der mit den kaputten und abgerundeten Muschelschalen, lagen auch mehrere Leute herum, die wahrscheinlich den kürzeren Weg über Ohope dorthin gekommen waren.
Den Ohope Beach ging ich also dann entlang, und zwar ziemlich lang. Ich hatte bereits Sorge, dass ich an dem Haus vorbeigegangen war. Ich war mir nämlich nicht sicher, ob ich es von außen vom Strand erkennen würde. Da stand ja ein Strandhaus neben dem anderen gereiht.
Aber ich konnte es erkennen, zu meiner eigenen Überraschung. Mittlerweile war es auch schon Halb Fünf vorbei.
Ich schrieb Brigitte, dass ich da war, da sie meinte, ich solle mich dann melden, damit sie mich von dort abholen konnte. Während ich wartete, setzte ich mich hinein zu den anderen. Die waren dabei, Dinge für die Abschlussparty vorzubereiten, die anlässlich der einen, die für ein Jahr nach Bregenz fährt, stattfand. Ich konnte dabei eigentlich nur zuschauen. Irgendwann kam der Vater mit dem kleinen Sohn, der so um die 10 vermutlich sein wird, mit dem Auto plus Anhänger auf dem sie Sofas hatten, die sie einfsch in den Garten gestellt hatten. Was mich dann kurz überraschte, war, dass der kleine Sohn das Auto dann kurz ein wenig aus dem Weg auf der Wiese gefahren ist. Nur ein paar Meter, aber anscheinend niht zum ersten Mal.
Als Brigitte dann kam, ging sie noch kurz mit dem Hund, den sie mitgebracht hatte, am Strand spazieren.
Mir wurde übrigens auch angeboten, auf der Party zu bleiben, doch ich war zu müde dafür. Also fuhr ich dann mit Brigitte zurück. Sie wurde kurz darauf selbst von einer Freundin abgeholt, zu irgendeiner Veranstaltung unten in der Stadt. Diese Freundin hatte Schuhe an, die ca. einen Absatz von 15cm hatten. Ich frage mich immer wieder, wieso sich Leute so richtig unbequeme Sachen anziehen können. Naja, wenn es ihr Spaß macht…
Ich war somit den Abend alleine in dem Haus. Das Bett von Brigittes altem Haus wurde übrigens noch nicht geholt, weshalb ich heute Nacht auf einer Matratze schlafen darf. Ist aber immerhin noch besser, als es der Boden im Zelt war. Aber morgen sollte das Bett dann hergebracht werden.
Ich weiß übrigens nicht genau, wie lange ich noch bleiben werde. Bis ich halt keine Lust mehr habe, oder ich hier nicht mehr gewollt werde, vielleicht. Ist halt sehr praktisch, hier quasi Urlaub machen zu können, ohne selbst für die Kosten aufkommen zu müssen. Das klingt zwar etwas schmarotzerhaft, aber es scheint noch niemanden etwas auszumachen, dass ich immer noch bleibe. Hoffentlich.
Als Abendessen machte ich mir Eier und den Rest vom Halloumi.
Übrigens, ich glaube, jch hatte noch gar nicht erzählt, dass ich eine kleine Pfanne geschenkt bekommen hatte. Eine alte und leicht verbogene zwar, aber eine beschichtete, von Brigitte. Ich erwähnte nämlich irgendwann, dass es in den Backpackern so nervig mit dem Tofu-braten ist, da der in den unbeschichteten Pfannen immer total kleben bleibt und somit kaum zum anbraten ist. Daraufhin griff sie in eine Lade und gab mir die Pfanne, von der sie meinte, dass ich sie behalten solle. Ich war ziemlich überrascht, aber fand das voll nett von ihr! Sie passt auch mit Müh und Not in meinen Rucksack hinein, was ich sehr praktisch finde.

1 thought on “Whakatane – 13.07: Ein wenig Bewegung

  1. Nicole Decker says:

    So ein herrlicher Tag für dich!!!
    So schöne Fotos! Danke, dass auch eins von dir dabei ist 😉 wirst schon ein bissi braun 🙂
    Wenn man genau schaut, sieht man den Vulkan und seine Rauch (Dampf) Säule…
    Wenn ich könnte, würde ich auch sämtliche Muscheln einpacken. Wenigstens das hast von mir 😉
    Wo schläft denn jetzt die Katze, wenn das Bett weg ist?
    Bleib dort, so lange es geht…ist wunderschön und alle sind so lieb zu dir!

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