Sydney – 01.07: Arbeit & Gespräche

Saturday, 31 January 2015
Beim Frühstück konnte ich zu ein paar Leuten dazusetzen, die, obwohl es am Morgen war, bereits in ein sehr interessantes Gespräch verwickelt waren. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, um was es ging, nur dass es leicht philosophische Ansätze hatte. Leider musste ich dann weggehen, da die Dame von der Rezeption meinte, ich solle nachher kurz zu ihr kommen, was ich dann auch tat. Yvonne, so heißt sie – sie ist auch die Managerin von dem Backpackers – meinte, dass sie Arbeit für mich hätte, wenn ich denn immer noch möchte. Ich hatte ja, wie ich gekommen war, gefragt, ob ich arbeiten kann, damit ich hier gratis wohnen darf. Dabei meinte sie, im Moment hätte ie nichts, aber sie würde es mir sagen, wenn ich etwas tun könnte. Das hat sie somit getan. Sie spricht übrigens auch Deutsch. Da ich für die nächsten Nächte eh noch nicht bezahlt hatte, war das kein Problem, so nahm ich dieses Angebot gerne an. Sie zeigte mir noch, wie viel ich hätte zahlen müssen für die kommenden Nächte, worauf ich nur noch darin bestärkt wurde, dass ich statt zu zahlen ein wenig arbeite.
Sie zeigte mir, was ich dann später zu tun hatte. Ich sollte die Bäder putzen, wobei sie mir da zeigte, was ich genau tun sollte. Denn im Groben wurden sie bereits von den Angestellten gesäubert, aber ich sollte einige Stellen ein wenig genauer machen, da die anderen dafür keine Zeit hätten. Sie zeigte mir auch, wo ich die Utensilien zum Putzen finde, bis sie mich wieder entließ, da ich erst ab 1 am Nachmittag anfangen konnte, da im Moment die anderen mit dem Putzen dran waren.
Ich setzte mich am Vormittag auf die Sonnenterrasse und übte mich wieder ein wenig im Schreiben, griechisches Alphabet. Sonst tat ich nicht besonders viel.
Um 1 ging ich dann hinunter, wobei in der Küche/Lounge (das ist ein Raum) im Fernseher der Film “Man of Steel”, also Superman, lief. Da blieb ich irgendwie hängen, bis er nach einer Stunde aus war. Dann begann ich aber mit dem Putzen. Laut Yvonne müsste ich insgesamt 8 Stunden arbeiten, um meine restlichen Nächte quasi zu finanzieren. Sie meinte, 4 heute und 4 morgen würde sich dafür ja ganz gut anbieten. Während ich die Bäder putzte, was mit Musik und ohne anderen Menschen in der Nähe gar nicht mal so schlimm war, bemerkte ich schnell, dass ich vermutlich schneller fertig sein werde, als sie gedacht hatte. Dabei dachte ich mir, dass ich doch recht gründlich war, aber trotzdem war ich nach drei Stunden bereits fertig.
Leider war Yvonne selber dann schon weg, aber eine andere meinte, ich könnte mit einem der Mädels reden, ob ich morgen ihre Schicht übernehmen könnte. Darüber müssten wir aber auch noch mit Yvonne reden. Ich bin jedenfalls schon gespannt auf morgen, wer weiß, vielleicht war ich auch nicht gründlich genug und muss alles nochmal machen. Damit hätte ich die insgesamt 8 Stunden dann auch voll.
Beim Abendessen lief im Fernseher der zweite Hobbit-Teil, wo ich mich natürlich dazusetzen musste. An meinen Tisch kamen dann auch noch zwei Deutsche. Die wollten tatsächlich auf Fußball umschalten, während da der Hobbit lief. Noch dazu regte sich der eine darüber auf, dass der Film schlecht gemacht sei und dass der Drache reden kann. Es wäre besser, wenn sie mehr kämpfen würden, oder so. Ich hätte dem fast eine gescheuert. Drachen sind hochintelligente Wesen, keine Kampfmaschinen.
Kaum war die letzte Szene vorbei, mussten sie sofort umschalten. Nicht einmal das Creditlied, “I see Fire”, wollten sie laufen lassen. Demnach lief dann das Match Australia – South Korea, im Finale des Asian&Pacific Cup, glaube ich.
Ich übte mich währenddessen wieder im Schreiben. Ich werde immer besser, was die griechischen Buchtaben angeht.
Schließlich aber wurde ich mùde, worauf ich in das Zimmer ging, nur um zu sehen, dass wir zwei neue Mitbewohner hatten, ebenfalls Franzosen. Die verschwanden aber zum Glück recht bald, mit einer Cola- und einer Orangensaftflasche, die beide mit Vodka durchmischt waren. Da fiel mir dann ein, es war ja Samstag Abend, da gingen vermutlich alle fort. Nur ich plante, schlafen zu gehen. Es war vielleicht Halb Elf. Aber da machte mir Nicolas, der Franzose, der eh schon länger mit mir im Zimmer is, einen Strich durch die Rechnung. Leicht angetrunken quatschte er ziemlich viel mit mir. Es war nur teilweise etwas mühsam, ihn zu verstehen, da der französische Akzent ziemlich rauszuhören war. Das Gespräch ging von Fotos, die er mir am Laptop zeigte, über zu Lebensweisen und zu, wie könnte es anders sein, philosophischen Themen wie, Sinn des Lebens, oder was man mit der Frage “Warum?” so alles bewirken kann.
Obwohl ich bei solchen Gesprächen meistens eher der Zuhörer bin, genieße ich diese viel mehr als alle anderen Gespräche, und würde sie einfachem Smalltalk immer vorziehen, auch wenn sie viel anstrengender sind, wenn man sich einmal richtig hineinversetzt.

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