Sydney – 01.01: Stadtrundgang

Sunday, 25 January 2015
Nach einem Frühstück, das hier inkludiert ist (sehr praktisch), ging ich mir die Stadt anschauen. Dabei ging ich einfach nur Richtung der Hochhäuser, die gesammelt an einem Fleck stehen. Der Weg war gar nicht mal lang zu Fuß, 20 Minuten vielleicht.
Es ist so seltsam, in Neuseeland stehen ja so gut wie nirgendswo Hochhäuser, da die meisten Städte dafür zu klein sind, und hier stehen gleich so hohe herum. War ein wenig eine Umgewöhnung.
Dort stand auch eine Kirche, die ich mir kurz anschauen ging. Sie war ziemlich voll drinnen, was mich ein wenig verwundert hatte, bis mir eingefallen war, dass es Sonntag Vormittags war. Das heißt, dort fand bald eine Messe statt.
Ich ging dann weiter durch den so genannten Hyde Park, wo eine Art Festival aufgrund des Australia Day morgen stattfand. Aber es war nicht wirklich viel los, da es ja Vormittag war.
Bei den Hochhäusern, die von nah wirklich richtig hoch waren, ging ich dann ein wenig herum, bis ich in das Einkaufszentrum Westfield kam. Ich kam da rein, und ich konnte sofort merken, da kaufen die ganzen gut Verdienenden ein. Das ganze Kaufhaus sah einfach so gestopft aus von innen, von den Kleidergeschäften ganz zu schweigen. Es war aber lustig, sich das einmal anzusehen.
Irgendwann hatte ich dann genug und ging wieder hinaus, um Richtung Park zu gehen. Bei einem der Eingänge, bei dem ich hinein gekommen war, war eine Art Denkmal in Stein graviert, für Pferde, die den Leuten irgendwo gedient hatten. Fand ich irgendwie sehr nett, dass sie die Pferde so wertschätzten, dass diese ein Denkmal bekommen.
Im Park saß ich dann ein wenig, bis ich Hunger bekam. So musste ich mich wieder auf den Weg zurück machen. Dabei ging ich aber nicht wieder durch die Stadt wie zuvor, sondern den Weg, den ich gestern bereits gegangen war, am Wasser entlang. Heute, mit strahlend blauem Himmel, sah das Opera House schon gleich viel besser aus.

operahouse

Dabei hörte ich auch ziemlich laute Musik. Ich habe immer noch keine Ahnung, woher die genau kam, jedenfalls kam sie von irgendwo gegenüber am anderen Ufer, soweit ich das beurteilen konnte.
Entweder die Akustik im Hafen hier ist so gut, dass man es so weit entfernt noch so gut hört (Dreifach-so, yess), oder dort drüben war es einfach viel zu laut. Jedenfalls konnte ich die Musik hier auch hören, und ging damit zurück zum Backpackers. Dort aß ich etwas und wollte dann warten, bis es erlaubt war, die Waschmaschine zu verwenden. Bis 2 waren die nämlich für die Angestellten hier reserviert.
Während ich in der Küche saß und wartete, sprach mich ein Typ an, der meinte, er würde mit ein paar anderen in den Park gehen, Fußballspielen, und seine Slackline aufspannend, ob ich nicht mitkommen möchte? Da sagte ich doch nicht nein, so schloss ich mich ihnen an.
Am Weg dorthin lernte ich die anderen kennen. Insgesamt hätten wir jeweils eine Spanierin, einen Franzosen, Iren, Engländer, zwei Deutsche und ich als Österreicher halt. Von Namen habe ich kaum eine Ahnung. Finde ich auch interessant, dass ich weiß, woher die alle kommen, aber die Namen nicht kenne. Nach denen frage ich aber auch kaum.
Von dem Franzosen wurde ich gleich spaßhalber verbal angegriffen, da seine Ex-Freundin ebenfalls aus Wien kam und er keine so guten Erinnerungen am Ende davon hatte. Aber er war sonst eh ganz nett.
Es war übrigens ziemlich warm hier, über 30°C vermutlich.
Im Park setzten wir uns in den Schatten eines Baumes, bei dem der eine Deutsche – der, der mich eingeladen hatte – seine Slackline aufspannte. Ein paar der anderen kickten in der Zwischenzeit den Ball hin und her.
Irgendwann kam einer auf die Idee, dass sie laufen gehen könnten, wobei sich 3 dem angeschlossen hatten. So waren wir nur noch zu dritt, wobei ich die Slackline für mich beansprucht hatte. Der Besitzer von ihr meinte, wenn man eine eigene besitzt, verwendet man sie öfters, dadurch wird man natürlich auch besser.
Ich glaube, ich möchte jetzt auch öfters Slacklinen gehen, wenn ich wieder zuhause bin. Du machst da bestimmt mit, nicht wahr, Lukas?
Irgendwann kamen die anderen dann wieder, wobei aber niemand zur Slackline wollte, wodurch ich weiter versuchen konnte, darauf zu balancieren. Ich war gar nicht mal so schlecht, aber immer noch ziemlich verbesserungswürdig.
Sie begannen wieder, mit dem Ball herumzuspielen, bis passierte, was passieren musste. Einer von ihnen schoss ihn in den Bach, der gleich daneben lag. Aber er wollte ihn gleich wieder holen. Die anderen witzelten dann herum, dass er doch auf die Krokodile und Haie und Schlangen und Spinnen aufpassen sollte, die sich im Wasser tummeln konnten. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich solche Witze hier in Australien noch öfters hören werde. Der Bach war im Endeffekt nicht einmal hüft tief, und es waren auch keine gefährlichen Tiere dadrinnen.
Später packte einer noch ein Frisbee aus, mit dem wir alle, im Kreis stehend, herumspielten. Dann kam einer auf die Idee, einen der nahegelegenen Bäume hochzuklettern. Warum, weiß ich gerade nicht, aber sie kletterten dann diesen Baum hoch. Der erste Ast war ca. 30cm dick und befand sich vermutlich in etwa 2½ Metern über dem Boden. Ich weiß nicht, wie sie es geschafft hatten, da hinaufzukommen, ich schaffte es jedenfalls nicht. Später erfuhr ich dann, dass die zwei, der Deutsche, der mich angesprochen hatte, und der Engländer, “Tree climber” waren. Das heißt, sie klettern auf Bäume um zu arbeiten, wie Äste absägen oder so, soweit ich das verstanden hatte. Fand ich auch interessant, irgendwie.
Ich sah auf den Baum übrigens auch Vögel, genauer, eine Papageienart. Es ist wieder so seltsam, solche Vögel in freier Natur zu sehen, da denke ich immer, dass die aus einem Zoo oder so entflogen waren. Aber nein, die leben hier tatsächlich. Jetzt möchte ich nur noch herausfinden, was es genau für Vögel waren.
Schließlich war es bereits wieder 5 am Abend.
Übrigens, die Zeit hier ist wieder um 2 Stunden versetzt, als sie es in Neuseeland war. Nun kann ich nicht mehr einfach 12 Stunden abziehen, was ja ziemlich einfach ging, sondern ich muss jetzt 10 Stunden abziehen, woran ich mich erst wieder gewöhnen muss.
Am Rückweg machten wir einen kleinen Abstecher zu einem Supermarkt. Ich war mehr als überrascht zu entdecken, dass es ein Aldi war, Hofer in Österreich. Was macht ein Aldi/Hofer hier in Sydney?
Ich hatte irgendwie ziemlich viele seltsame Dinge heute.
Unterwegs zun Backpackers unterhielt ich mich mit dem Franzosen. Ich glaube, er heißt Scott, auch wenn ich mich darüber ziemlich wunder, da das ja kein sehr französisch klingender Name ist. Aber so wurde er von den anderen gerufen, soweit ich das mitbekommen hatte. Der hatte ziemlich faszinierende vergangene 3 Jahre. Die verbrachte er nämlich nur mit reisen. Er meinte, die ganze Welt sei sein Zuhause, und er wird vermutlich weiterhin so lange reisen, bis es ihm nicht mehr möglich ist. Und dabei rede ich aber nicht von Geld, da schlug er such komplett selbst durch, ohne Ansparungen von zuhause. Dabei unterschied er Traveller und Backpacker.
Er meinte, er bliebe noch etwas in Sydney, somit hätte ich auch weiterhin die Möglichkeit, ihn darüber auszufragen.
Im Backpackers machte ich mir dann etwas zu essen, wobei ich mich mit den zwei Mädchen von gestern unterhielt. Es war mittlerweile Halb Acht.
Den Rest des Abends verbrachte ich hauptsächlich im Zimmer. Ich bekam zwei neue Mitbewohner, wo ich vorhin ja alleine war. Noch einen Franzosen, und eine Deutsche. Ich könnte eigentlich versuchen, mit einem der Franzosen auf Französisch zu reden und schauen, ob ich es noch kann. Wenn ich es denn jemals konnte.

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