Monday, 26 January 2015
Der Morgen war bereits etwas verregnet. Nach einem Frühstück regnete es noch mehr. Demnach hatte ich nichts besseres zu tun, als im Zimmer zu hocken und irgendwie nichts zu machen. Ich weiß nicht, wie ich es schaffe, ein paar Stunden einfach irgendwie zu verbringen, ohne irgendetwas zu machen.
Zu Mittag ging ich dann wieder hinunter etwas essen. Dabei fand ich bei dem Bücherregal, das sich in dem Aufenthaltsraum/Küche befindet, sowohl den 6. als auch den 7. Harry Potter – Band auf Englisch. Somit war der restliche regnerische Tag bereits geplant. Ich verbrachte den ganzen Nachmittag und auch Abend mit dem 6. Band. Insgesamt hatte ich am Ende etwas unter 7 Stunden für ihn gebraucht.
Es ist lustig, mir fielen ein paar Dinge auf, die mir beim Deutschen nicht aufgefallen waren. Vielleicht war es aber auch einfach ein wenig unterschiedlich.
Schließlich aß ich wieder zu Abend. Dabei unterhielt ich mich mit ein paar anderen deutschen Mädels hier, die mir erzählten, dass im Hafen zum Australia Day heute ein Feuerwerk wäre. Da ich mich sonst eh nicht wirklich bewegt hatte, beschloss ich, dorthin zu gehen.
Zum Glück hatte es nur ganz leicht genieselt, und es war nicht wirklich kalt, daher war es nicht schlimm, ein wenig spazieren zu gehen.
Ich ging also in die Richtung des Darling Harbour. Kurz dazwischen überlegte ich, doch zu dem Opera House zu gehen, ging aber dann doch weiter Richtung Hafen. Je näher ich kam, desto mehr Leute hatte ich, an denen ich mich orientieren konnte. Der Fluss der Menschen ging nämlich genau dorthin, wo ich auch hinwollte.
Bei einer Stelle standen dann recht viele ziemlich ratlos herum. Auch ich wusste nicht genau, in welche Richtung ich weitergehen sollte, denn in die, wo ein paar Leute hingingen, kamen genauso viele wieder zurück. Plötzlich ging eine größere Gruppe eine andere Straße weiter entlang, worauf sich alle anderen dieser Gruppe anschlossen, so auch ich. Das gab dann einen ziemlichen Stau, aber ich fand es faszinierend zu beobachten, was Gruppendynamik so ausmachen konnte. Quasi, je größer die Gruppe ist, die so ausschaut, als ob sie sich auskennt, desto mehr Leute rennen ihr hinterher. Aber sie waren schließlich richtig, wir konnten schon bald die Musik beim Darling Harbour hören. Der Strom kam bei einer Absperrung an, worauf ich nach kurzem Suchen wieder anderen Leuten hinterher ging, die kurz davor mit wem gesprochen hatte, der da beim Festival arbeitete, da ich vermutete, dass sie nach dem Weg hinein gefragt hatten. Ich hatte im Grunde keinen Plan, wo ich hin musste, aber da eh fast alle anderen dorthin wollten wo ich auch am Ende sein wollte, gab es keine Probleme, den Weg hinter den Zaun zu finden. Dafür musste ich allerdings ziemlich weit untenrum gehen, zum Haupteingang des Festivals halt. Dort wurde uns gesagt, dass wir unsere Taschen bereit halten sollen, da zufällige Kontrollen durchgeführt wurden. Ich versuchte, möglichst unauffällig auszusehen, ich hatte immerhin mein Taschenmesser mit, das immer in meiner Tasche ist, und ich wusste nicht, wie streng oder nach was genau die Taschen durchsucht wurden. Ich wurde aber eh nicht kontrolliert.
Ich war noch nicht ganz bei dem Hafen, da hatte das Feuerwerk schon begonnen. Aber ich fand schnell einen schönen Platz, von wo ich es beobachten konnte. Das war unglaublich. Laute Musik, viele Menschen, und das Feuerwerk dazu, wieder war diese Gruppendynamik einfach überwältigend, von dem Feuerwerk alleine ganz zu schweigen. Sie schossen sogar von einem Dach einer der Hochhäuser etwas hoch.


Ich habe ein paar Videos auf der Kamera davon.
Es dauerte auch recht lang, wenn ich schätzen müsste, wären es so zwischen 5 & 10 Minuten gewesen. Aber schließlich war es auch vorbei, und mit einem “Happy Australia Day” verabschiedeten sich auch die Moderatoren von dem Ganzen.
Ich bemerkte, dass ich etwas zu spät kam. Ich hatte einen live DJ verpasst und noch ein wenig Musik. Das Feuerwerk war nur das Ende von dem Ganzen gewesen. Aber immerhin hatte ich das gesehen.
Es dauerte dann etwas, bis ich wieder raus konnte, da alle Leute denselben Weg hinaus mussten.
Schließlich hatte ich es jedoch geschafft, und ging durch die Straßen Richtung Backpackers. Dabei überlegte ich mir, dass ich noch einen kurzen Abstecher zu dem Opera House machen konnte, da ich es gerne noch einmal bei Abend/Nacht sehen würde, mit der ganzen Beleuchtung und so.
Ich hatte bereits die Richtung dafür geändert, als es langsam, aber sicher anfing, stärker zu regnen. So zog ich mir einmal meine Regenjacke an, womit es wieder ertragbar war. Dann ging es aber richtig los. Ich konnte mich gerade noch unter einer überdachten Bushaltestelle stellen, als es anfing, wie aus Eimern zu gießen. Ich dachte mir, vielleicht kann ich hier kurz warten, bis es wieder schwächer wurde, aber es wurde nicht schwächer.
Gegenüber war eine Station für die Züge, wo ich mir kurz die Verbindungen anschaute. Allerdings konnte ich die Station bei meinem Backpackers, Kings Cross, nicht finden, worauf ich die Idee, mit dem Zug zu fahren, wieder verwarf.
So zog ich meine Regenjacke über meinen Rucksack an, setzte mir die Kaputze auf, stellte bei meinem IPod die Bodo Wartke-Playlist ein, und schmiss mich in die Fluten. Ich brauchte ca. 40 Minuten zurück zum Backpackers. Dabei hatte ich mich langsam damit abgefunden, am Ende pitschnass zu sein. Aber ich sah Leute, die noch schlimmer dran waren als ich; Mit Flip-flops oder anderen Halbschuhen, kurzer Hose, keine Kaputze, und überhaupt vollkommen unvorbereitet auf Regen. Bei mir blieb wenigsten der Kopf trocken. Ich hoffte jedoch die ganze Zeit, dass mein IPod und mein Handy in meinen Hosentaschen nicht allzu viel Wasser abbekamen.
Das einzig Positive an der ganzen Sache war, dass es nicht wirklich kalt war.
Schließlich kam ich endlich an. Dabei schälte ich mich zunächst aus den nassen Sachen, bevor ich mich mit ein wenig Obst wieder unten in die Küche/Aufenthaltsraum setzte. Dabei begann ich noch kurz den 7. Harry Potter-Teil, bevor ich wieder hochging.
Natascha, eine meiner Zimmerkameraden, erzählte, dass der andere aus unserem Zimmer meinte, dass es vermutlich die nächsten drei, vier Tage so weiterregnen werde. So sei es meistens, dass, wenn es einmal regnete, es gleich ein paar Tage durchregnete. Na das hört man doch gerne.
